Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Einstellung der Offensive. Die letzten Kämpfe. 
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schießen der Batterien war bei tiefhängenden Wolken vielfach nicht möglich 
gewesen. Auch am 4. April hielt das ungünstige Wetter an. siptu. 
Zwischen Somme und Luce verlief die Bereitstellung der Truppen 
zum Angriff ohne Störung. Der Angriff des XIV. Armeekorps (4. Garde- 
und 228. Inf. Div.) kam aber angesichts feindlicher Gegenangriffe über 
Hamel und den Weg Hamel—Villers-Bretonneux nicht hinaus. Beim 
XI. Armeekorps (9. bayer. Res., Garde-Ers., 19. und 25. Inf. Div.) drang 
er vorübergehend gegen Cachy etwas weiter vor, blieb aber schließlich 
im Anschluß an das XIV. Armeekorps vor Villers-Bretonneux und Han¬ 
gard liegen. Südlich der Luce kam er wegen Munitionsmangel und Flan¬ 
kierung vom Nordufer nicht einmal über das Straßentreuz 104 hinaus. 
Der Angriff des 51. Korps über die Avre (199. und 54. Inf. Div.) 
litt ebenfalls unter Munitionsknappheit und gewann im ausgeweichten 
Boden nur sehr langsam Raum. Der rechte Flügel gelangte, während 
Thennes in englischer Hand blieb, bis zur Sumpfniederung oberhalb der 
Luce-Mündung, der linke nahm um 3°nachmittags Castel, wurde aber bei 
weiterem Vordringen gegen Hailles durch Flanken- und Rückenfeuer von 
Norden zum Zurückgehen auf die Höhen westlich von Castel gezwungen. 
Die Munition der Artillerie war so weit verbraucht, daß sie nur noch zur 
Abwehr eines feindlichen Angriffs ausreichte. 
Auf den deutschen Stellungen westlich der Avre hatte in der Nacht 
stärkeres feindliches Feuer gelegen, so daß schon die Bereitstellung der An- 
griffstruppen des III. Armeekorps (2. bayer. Inf., 53. und 80. Res., 6., 5. und 
1 .Garde-Inf. Div.) gestört wurde. Die rechte Flügel-Division drang in Morisel 
ein und unterstützte dadurch das Vorwärtskommen des 51. Korps über die 
Avre. Die inzwischen links neben ihr eingeschobene 14. Infanterie-Division 
und die 53. Reserve-Division kamen gegen Rouvrel zunächst gut vorwärts, ihr 
linker Flügel wurde aber abends durch feindlichen Gegenstoß wieder gegen 
die Anchin-Ferme zurückgeworfen. Weiter südlich war der Angriff über die 
Linie Sebastopol-Ferme—Park von Grivesnes nicht hinausgekommen. 
Noch weiter südlich hatte der Gegner morgens bei St. Aignan sogar 
seinerseits angegriffen und war in die deutschen Stellungen eingebrochen. 
Nachmittags hatte er unter Einsatz von Kampfwagen auch gegen das 
XVII. Armeekorps, allerdings vergeblich, vorwärts zu kommen versucht. 
Alles in allem war der Angriff des 4. April, bei dem 14 deutsche Divi¬ 
sionen etwa 10 feindliche angegriffen hatten, gescheitert; die gesteckten Ziele 
waren nirgends erreicht. 
General Ludendorff beurteilte die Lage, soweit er das nach außen 
hin zu erkennen gab, immer noch durchaus zuversichtlich. Zum mindesten
	        
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