Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Einstellung der Offensive. Der Gegner. 
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In Beauvais hatte im übrigen Feldmarschall Haig seiner Besorgnis 
vor baldigem deutschem Angriff nördlich von Arras Ausdruck gegeben und 
gebeten, daß zur Entlastung das französische Heer möglichst bald zur Offen¬ 
sive übergehe. General Foch aber war nicht geneigt, vorzeitig loszu¬ 
schlagen. Er hatte seine Auffassung am Abend des 2. April dahin 
niedergelegt: Der Gegner könne seine Offensive nördlich der Somme ohne 
große Schwierigkeiten wieder aufnehmen, weil er dort über sehr gute 
Bahnverbindungen verfüge; südlich der Somme bestünden für ihn erheb- 
liche Schwierigkeiten, weil die Bahnverbindungen wenig zahlreich und 
weniger gut erhalten seien und im französischen Feuer lägen. Hauptauf¬ 
gabe beider Heere sei es, den Feind durch Angriff so weit zurückzuwerfen, 
daß er Amiens und die Bahn Amiens—St. Just nicht mehr unter Artillerie¬ 
feuer nehmen könne. Dazu müßten angreifen: die Franzosen auf Roye— 
Montdidier, die Engländer zwischen der Luce und Albert. Das wäre auch 
die beste Parade der feindlichen Absichten bei Arras. Beide Oberbefehls¬ 
haber sollten melden, wann sie angreifen könnten. Inzwischen müsse Feld¬ 
marschall Haig damit rechnen, den deutschen Angriff zunächst mit eigenen 
Kräften aufzuhalten; doch habe General Pätain eine Gruppe seiner 
operativen Reserven nördlich von Beauvais so.bereitzustellen, daß sie zur 
Unterstützung nach Norden abbefördert werden könne. Die Heeres¬ 
gruppen Nord und Ost sollten den Gegner durch rege Tätigkeit in Atem 
halten. Im Sinne dieser Weisungen stellte General Potain am 4. April 
der französischen I.Armee die Aufgabe, in Verbindung mit der britischen 
4. zunächst bis Marcelcave und Billers-aux Erables vorzudringen, also 
den verlorenen Teil der Amiens-Stellung im wesentlichen zurückzuge- 
Winnen, während die französische 3. Armee das Bergland von Boulogne- 
la Grasse als nächstes Ziel behielt. 
Z. Die Schlacht am 4. und 5. April und der Befehl 
zur iLinstellung der Offensive. 
In den Tagen nach dem 31. März versuchte der Gegner t>a und dort, 
seine Stellungen wieder zu verbessern. Dabei brachte ihm am I. April ein 
nach dreistündiger Artillerievorbereitung zwischen Luce und Avre geführter 
Vorstoß bei Demuin örtlichen Gewinn, ein anderer scheiterte am 2. April 
östlich von Hangard unter schweren Verlusten. Die Fliegertätigkeit des 
Feindes steigerte sich weiter. Hinter seiner Front wurde lebhafter Bahn¬ 
verkehr beobachtet. 
Am 3. April setzte sich die 2. bayerische Infanterie-Division durch über¬ 
raschenden Vorstoß in den Besitz der Höhe südwestlich von Moreuil. Außer
	        
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