Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Einstellung der Offensive. Der Gegner. 
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scheu S.Armee, über die inzwischen General Sir Henry Rawlinson^) den 
Befehl übernommen hatte; ihre Front maß allerdings nur etwa zwölf 
Kilometer. Als vorläufige Grenze zwischen französischem und englischem 
Heer war die Linie Mezieres—Moreuil—Ailly mit Feldmarschall Haig 
vereinbart, und dieser hatte General Rawlinson als wichtigste Aufgabe den 
Schutz von Amiens aufgetragen; im übrigen bleibe er trotz der Unter¬ 
stellung unter französischen Oberbefehl „voll für die Sicherheit seiner 
Truppe verantwortlich". 
Daß die Abwehr des deutschen Mars-Angriffs am 28. März ohne 
wesentliche Einbuße an Kräften und Gelände mit den Stellungs-Reserven 
allein gelang, stärkte das Zutrauen der britischen Führung; daß das deutsche 
Artilleriefeuer am 29. März Wetterführung des Angriffs nur vortäuschen 
sollte, wurde sofort erkannt. 
Am 30.März legte General Foch nochmals als nächste Hauptaufgaben 
fest: Aushalten des Gegners, Sicherung der Verbindung zwischen den 
verbündeten Heeren, Schutz von Amiens. Diese Aufgaben sollten mit den 
zur Zeit an der angegriffenen Front verfügbaren Truppen erfüllt werden; 
denn Ablösung von Divisionen würde die Bildung der operativen Reserve 
beeinträchtigen; diese sei südlich der Somme Sache des französischen, 
nördlich des britischen Heeres. Dem ersteren hatte General Pershing dazu 
inzwischen vier amerikanische Divisionen zur Verfügung gestellt^). 
Mit dem Ergebnis der Kämpfe des März war General Foch an¬ 
gesichts des nur unbedeutenden Geländeverlustes zufrieden. Er rechnete 
aber mit Fortsetzung der deutschen Offensive, denn er glaubte, daß der 
deutschen Obersten Heeresleitung immer noch mindestens 29 frische Divi¬ 
sionen als Reserve zur Verfügung ständen, dazu 12 bis 15 weitere, die sie 
aus Rußland oder von ruhigen Fronten heranziehen könne. Als seine eigene 
operative Reserve sollte vom I.April ab zunächst die französische 
5. Armee (4 Korps mit 20Divisionen) bei Beauvais eintreffen und unter 
Benutzung früher angelegter Gräben am Ausbau einer Stellung arbeiten, 
die, von der Dise bei Pont-Ste. Maxence (zwischen Eompiegne und Ereil) 
zur Somme unterhalb von Amiens verlaufend, die Pariser Schutzstellung 
mit einer rückwärtigen englischen Stellung verband. Der Heeresgruppe 
Fayolle, der General Pstain sämtliche schweren Kampfwagen (3 Ab¬ 
teilungen mit 383 Wagen) zuführen ließ, wurden weitere Kräfte über- 
!) Bd. XII, 6.182, Bd. XIII, 6.52; zuletzt Militär. Berater beim Obersten Kriegsrat. 
Für den damit abgelösten bisherigen Oberbefehlshaber der S.Armee, Gen. Gough, war 
Feldm. Haig mit Nachdruck, bis zur Bitte um seine eigene Enthebung von der 6tellung, 
aber ohne Erfolg eingetreten. 
2) Vgl. 6.161.
	        
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