Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Die Einstellung der Offensive. 
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fische kann mit etwa 20 bis 30Divisionen zu einem einheitlichen Angriff 
kommen, den sie eintretendenfalls gegen den südlichen Flügel der 18. Armee 
richten würde. Die erste Stoßkraft hat jetzt ihr Ende erreicht. Wir müssen 
hinter der Angriffsfront unsere rückwärtigen Verbindungen ausbauen, um 
die Armeen mit Munition zu versehen. Das wird in einigen Tagen mög¬ 
lich sein. Es wird dann der Angriff, namentlich in Richtung Amiens, fort- 
gesetzt. Angriffe der 6. und 7. Armee werden unternommen werden". 
Am 1. April besprach General Ludendorfs in St. Quentin mit den 
Generalstabschefs beider Heeresgruppen sowie der 2. und 18. Armee ein- 
gehend Einzelfragen der bisherigen wie der bevorstehenden Kämpfe. 
General von Kühl benutzte die Gelegenheit, seine von den Absichten der 
Obersten Heeresleitung abweichende operative Auffassung vorzu¬ 
tragen, die dahin ging, daß man mit den verfügbaren Kräften nicht zuviel 
aus einmal wollen dürfe. Nach einer Niederschrift bei der Heeresgruppe 
Kronprinz Rupprecht führte er dabei aus: „Die Masse der besten Divisionen 
werde südlich der Somme eingesetzt. Gerade dort trifft man aus die stärkste 
Front und wird die Divisionen verbrauchen. Nördlich der Somme fehlt es 
an Kräften sowohl bei 2. wie bei 17. Armee. Ein Angriff nördlich der 
Somme hat, so wie er jetzt ausgestattet ist, daher ebensowenig Aussicht 
auf Erfolg wie der südlich der Somme. Nach Amiens, dessen Besitz durch 
den Angriff südlich der Somme hauptsächlich erreicht werden soll, kommen 
wir auch bei einem Angriff nördlich der Somme nahe genug heran, um 
den Verkehr zu unterbinden. Der Angriff nördlich der Somme trägt den 
Angriff südlich der Somme von selbst weiter. Die Heeresgruppe ist daher 
der Ansicht, daß man nur ein Ziel haben darf, dem die anderen Ziele 
unterzuordnen sind. Dieses Hauptziel ist der Engländer. Dazu Angriff der 
17. und 2. Armee nördlich der Somme. Demnächst Georgette, die durch 
weitgehendste Entblößung der übrigen Fronten möglichst stark zu machen ist". 
General Ludendorff blieb aber bei seiner Ansicht, Amiens durch 
Fortsetzung des Angriffs auf den inneren Flügeln der 2. und 18. Armee 
mit dem Hauptdruck südlich der Somme zu erreichen, denn nur dadurch 
könnten Engländer und Franzosen wirksam getrennt werden. Im übrigen 
bezeichnete auch er die Bekämpfung der Engländer dann als nächstes 
Ziel. 
Dementsprechend bestimmte eine am gleichen Tage erlassene Weisung 
der Obersten Heeresleitung, daß am 4. April der Angriff südlich der 
Somme aus Amiens vom linken Flügel der 2. Armee und vom rechten 
der 18. wieder aufzunehmen sei, um zunächst die ungefähre Linie: Blangy 
(an der Somme)—Wald westlich von Gentelles—Höhen östlich von Ailly- 
sur Noye—Grivesnes zu erreichen; das waren Ziele, die durchschnittlich
	        
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