Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Große Schlacht in Frankreich (Michael-Offensive). 
2Z.WS-,. daß die Quellen im einzelnen nachweisbar wären^), bei der Obersten 
Heeresleitung ein recht günstiges Bild, der Gesamtlage und eine entspre¬ 
chend zuversichtliche Auffassung entstanden. General Ludendorff sagte im 
Ferngespräch mit dem Armee-Oberkommando 2am 23. März früh: „Es 
geht ausgezeichnet. Wenngleich die bisher gemeldeten Beutezahlen^) da¬ 
für noch keine sichere Unterlage boten, glaubte er doch einen so großen und 
entscheidenden Erfolg errungen zu haben, daß er auf den unter dieser Vor¬ 
aussetzung am 20. März erwogenen Plan zurückkam, die Michael-Offensive 
nicht mehr nur nach Nordwesten gegen die Engländer fortzuführen, sondern 
ihr eine mehr westliche Richtung und damit auch ein größeres Ziel zu geben. 
Bereits am 22. März hatte er die Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht 
und hatte diese die 2. Armee auf die Änderung vorbereitet^). Am Morgen 
des 23.meldete die 2. Armee, daß der Abergang über die Somme Schwie¬ 
rigkeiten machen werde, da keine Brückentrains zur Stelle seien. Sehr 
ungehalten hierüber, wandte sich General LudeNdorff um 915 an General 
von Kühl*): Der Abergang sei „unbedingt notwendig, sonst Lücke zwischen 
2. und 18. Armee"; im übrigen solle der rechte Flügel der 2. Armee aus 
Barastre gehen. Er erläuterte hierzu: „Heute taktischen Erfolg ausnutzen. 
Also Richtung Barastre für 2. Armee rechter Flügel, um mit 17. Armee 
in Gegend Bapaume zusammenzutreffen. Heute möglichst reinen Tisch 
mit den Engländern machen", — womit offenbar die Engländer im Eam- 
brai-Bogen gemeint waren. Um 930 folgte für die Weiterführung der 
Operationen nach Erreichen der Linie Bapaume—Psronne—Ham die 
Weisung: „17. Armee greift mit starkem Druck Richtung Arras—St. Pol 
an, linker Flügel Richtung Miraumont. 2. Armee nimmt Vormarschrich¬ 
tung Miraumont—Lihons. 18. Armee, in sich links gestaffelt, nimmt 
Vormarschrichtung Ehaulnes—Royon und führt starke Kräfte über Ham 
vor". Auf den Georg-Angriff sollte verzichtet werden. 
Dann kam die (allerdings irrige) Nachricht, daß bei der 17. Armee 
die feindliche III. Stellung vor Bapaume (Bapaume-Riegel) durchbrochen 
sei°). Am rechten Flügel der 2. Armee war bei Equancourt der Eanal 
1) Dazu, daß die Erfolge größer erschienen, als sie in Wirklichkeit waren, mag unter 
anderem beigetragen haben, daß in den einlaufenden Meldungen die vordere Linie der 
tiefgegliederten englischen II) Stellung mehrfach als „II. Stellung" bezeichnet und dadurch 
der Eindruck erweckt wurde, diese sei bereits in ihrer ganzen Tiefe genommen. Auch war 
das planmäßige Ausweichen des Gegners vor der 2. und 18. Armee als solches nicht erkannt, 
sondern als mehr oder minder regellose Flucht des Gegners angesehen worden. Vgl. auch 
S. 1öS (Auffassung der Hgr. Kronprinz Rupprecht). 
2) S. 163. ') S. 153ff. 
*)Das Folgende nach Auszeichnung der Hgr. Kronprinz Rupprecht. 
°) S. lS0f.
	        
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