Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Große Schlacht in Frankreich (Michael-Offensive). 
zz. März, lichen Stellungssystems, soweit der Gegner nicht mit Rücksicht auf die 
Gesamtlage auswich, nur sehr allmählich und unter nicht unbedeutenden 
eigenen Verlusten^) gelungen. 
In Ergänzung der schon bei den einzelnen Armeen und für die ein- 
zelnen Kampftage gegebenen Schilderungen bleibt ferner zu sagen: 
Die Unterstützung des Angriffs durch die Luftwaffe war auch am 
22. und 23.März in den Morgenstunden durch Nebel unmöglich gemacht 
und später am Tage durch Dunst stark behindert. Trotzdem war es den 
Schlachtstaffeln gelungen, durch Tiefangriffe auf feuernde Batterien und 
marschierende Kolonnen den Gegner immer wieder zu beunruhigen, ge¬ 
legentlich auch die stürmende Infanterie an Brennpunkten des Kampfes 
wirksam zu unterstützen. Bombengeschwader hatten vor allem die wichtig- 
sten Bahnhöfe des Gegners von Boulogne bis Berberie (12 km südwestl. 
von Compiegne) sowie den von Chs-lons kräftig angegriffen. Daß dadurch 
der feindliche Bahnverkehr lahmgelegt oder auch nur ernstlich behindert 
worden wäre, ist aber nicht bekannt geworden. Die gegnerischen Iagdstreit- 
kräfte hatten sich an den ersten beiden Kampftagen stark zurückgehalten, am 
23.März griffen erstmals auch französische Jagdflieger ein. Insgesamt wur¬ 
den in drei ersten Angriffstagen 61 feindliche Flugzeuge, aber nur 30 deut¬ 
sche abgeschossen. 
Die Nachrichtenübermittlung und damit auch die Befehlsführung 
im Kampfraum hatten erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden gehabt, 
am ersten Tage, weil die Drahtleitungen nach vorne durch feindliches Ab- 
wehrfeuer zerstört wurden, später weil der Vorbau längs der wenigen, 
die Stellungssysteme kreuzenden Verkehrswege durch Truppen und 
Kolonnenbewegungen ernstlich aufgehalten wurde. Daneben machte sich 
mit zunehmender Entfernung von den anfänglichen Armee- und Korps- 
Hauptquartieren auch Mangel an Nachrichtentruppen und Gerät fühlbar. 
Der Verkehr in Personen-Kraftwagen erlitt auf den überlasteten und aus- 
gefahrenen Wegen größte Verzögerungen und war auf manchen Strecken 
zeitweise so gut wie unmöglich. Die höheren Führer waren daher vielfach 
auf ihre Pferde angewiesen, deren Schnelligkeit aber, zumal bei Durch- 
querung des Kampfgeländes, Kraftwagen oder gar Fernsprecher nicht er- 
setzen konnte. So blieben sie oft stundenlang ohne jede Kenntnis von den 
Vorgängen an der Front. Gingen sie aber selber dorthin vor, so waren 
sie von ihren Reserven wie von der Verbindung zu den vorgesetzten und 
benachbarten Dienststellen getrennt und verloren den Überblick über die 
') Eigene Verluste haben sich nur für die Gesamtdauer der Schlacht feststellen lassen 
<S. 255).
	        
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