Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Durchbruch durch die ausgebauten Stellungen. Betrachtungen. 
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gewonnen. Der besonders große Geländegewinn des Südflügels erklärt 
sich dabei vor allem aus dem Stärkeverhältnis^). 
Der Gesamtersolg übertraf alles, was Franzosen und Engländer bei 
ihren Angriffen bisher je erreicht hatten. Führung und Truppe, vor allem 
der 2. und 18. Armee, sahen mit entsprechender Zuversicht der Fortsetzung 
des Angriffs entgegen. Und doch hatte dieser keineswegs solchen Erfolg 
gebracht, wie er der Obersten Heeresleitung vorgeschwebt hatte. Die Ab¬ 
schnürung des Cambrai-Bogens war nicht geglückt. Auch ein wesentliches, 
in der Angriffsvorschrift vom I. Januar für die Durchbruchsschlacht ge¬ 
stecktes Ziel: „Wegnahme wenigstens der feindlichen Artillerie am ersten 
Tage", war nirgends erreicht worden. Der Gegner hatte Zeit gefunden, 
die Masse seiner Geschütze und wesentliche Teile seiner Infanterie in Sicher¬ 
heit zu bringen. Bisher waren gegen 40000 Gefangene, davon 1000 Fran- 
zosen als eingebracht, und etwa 400 Geschütze als Beute gemeldet^); besten¬ 
falls war etwa ein Sechstel der feindlichen Artillerie ausgeschaltet. 
Der Angriff hatte besonders am Morgen des ersten Angriffstages, und 
damit in den für den Gang des Kampfes entscheidendsten Stunden, durch 
Nebel ernstlich gelitten. Die Mitwirkung von Luftstreitkräften und Schuß- 
beobachtung der Artillerie waren dadurch ausgeschaltet, das Vorgehen der 
Sturmtruppen war erschwert und verzögert worden. Inwieweit der Nebel 
andererseits auch den Verteidiger behindert hat und damit dem Angriff 
wieder zugute gekommen ist, steht dahin. Bei dem nur kurzen Vorberei- 
tungsfeuer der Artillerie hing alles davon ab, daß die Infanterie der Feuer- 
walze dichtauf folgte. Da das im Nebel und bei aufgeweichtem Boden 
besonders schwierig war, lebte der Widerstand des Gegners überall wieder 
auf; seine reichliche Ausstattung mit Maschinengewehren kam ihm dabei zu- 
statten. Auch war die feindliche Artillerie durch den Gasbeschuß keineswegs 
völlig ausgeschaltet worden, teils weil sie weiter zurückstand, als deutscher- 
seits angenommen worden war, teils weil auskommender Wind die Gas- 
schwaden verwehte. Stellenweise hatte er sie sogar der angreifenden beut- 
schen Infanterie ins Gesicht getrieben. So ist das „Durchflössen" des feind- 
1) Am 21. März griffen an 
bei der: 
17. Armee: 15 Div. 
2234 Gesch. 
2. Armee: 13Div. 
1751 Gesch. 
18. Armee: 16 Div. 
2623 Gesch. 
2) 17. Armee: 7000 Mann, 48 Gesch.; 2.Armee: mehr als 10000 Mann, 200 Gesch.; 
13. Armee: mehr als 19000 Mann, 150 Gesch. 
Es standen gegenüber 
unmittelbar: bis 15 km hinter vorderster Linie: 
ö Div. 4 Div. u. 4 Tank-Btle. 
7 Div. 2 Div., 1 K.D. u. 3Tank-Btle. 
5»/z Div. 2 K.D.
	        
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