Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Große Schlacht in Frankreich (Michael-Offensive). 
22. Ms.,, rechts zu legen, statt — wie die Oberste Heeresleitung mittags mahnen 
ließ — schnell die Höhen von Hermies zu gewinnen, um von dort mit 
schwerer Artillerie das Entweichen der Engländer aus dem Eambrai- 
Bogen zu verhindern. Die Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht 
war bereit, dementsprechend die Freigabe der drei Mars-Divisionen bei 
der Obersten Heeresleitung zu beantragen, um sie dem linken Flügel der 
Armee zu überweisen. General von Below hielt aber die Zahl seiner in 
der vorderen Linie eingesetzten Divisionen schon für reichlich groß und 
erwog überraschendes Vorbrechen an der Mars-Front, was ihm wegen 
der dazu nötigen Umgruppierung von Artillerie und Munition einstweilen 
allerdings nur südlich der Scarpe (Mars/Süd-Angriff) möglich schien. Dort 
wurde vor dem III. bayerischen Armeekorps und IX. Reservekorps nur 
je eine englische Division angenommen, während man nördlich der Scarpe 
vor dem I. bayerischen Reservekorps mit drei Divisionen und einer dahinter 
in Reserve rechnete. Andererseits hatte die Heeresgruppe, als der Angriff 
der 17. und 2. Armee keine entscheidenden Fortschritte erkennen ließ, 
vorübergehend erwogen, Kräfte beider Armeen zur Georg-Offensives nach 
Flandern umzugruppieren, dann aber der Fortsetzung des Michael- 
Angriffs mit ganzer Kraft den Vorzug gegeben. Als nachmittags der 
Angriff der 2. und 18. Armee gute Fortschritte machte, gewann sie den 
Eindruck, daß dort ein entscheidender taktischer Sieg errungen sei; beide 
Armeen näherten sich der Somme und dem Erozat-Kanal und damit 
dem von der Obersten Heeresleitung gesteckten nächsten Operationsziel. 
Starke Teile jener beiden Armeen mußten also bald zur Fortführung 
des Hauptstoßes nördlich der Somme auf Doullens frei werden. Dem» 
gemäß konnte man nunmehr zum Mars-Angriff umgruppieren, und 
dabei sollte, da ein Teil der Mars/Süd-Front von der 17. Armee bereits 
genommen war, der Mars/Rord-Angriff stark ausgestattet werden. 
In ähnlichem Sinne sprach nachmittags General Ludendorff mit 
General von Kühl. Um 645 abends gab die Oberste Heeresleitung die 
Weisung: „17. Armee hat durch Angriff namentlich in Richtung Bapaume 
den Erfolg der 2. Armee zu vergrößern"; unabhängig davon sei aber der 
Mars-Angriff zu beiden Seiten der Scarpe, mit starken Kräften nördlich 
von ihr, vorzubereiten. 
Die Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht befahl daraufhin um 
7° abends für den 23.März: „Es kommt darauf an, daß die 17. Armee 
möglichst rasch in Richtung Bapaume und östlich Gelände gewinnt, während 
die 2. Armee ihren Angriff in der bisherigen Hauptrichtung weiter fortsetzt. 
Frühzeitiges Einschwenken der inneren Flügel gegen den aus dem Eambrai- 
*) S. 68, 72 f. und 79.
	        
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