Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Aufmarsch zum Angriff und Kampfgebiet. 
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hatte — auch kein Gebäude gab. Von den Ortschaften waren mit wenigen 
Ausnahmen, wie Bapaume, Psronne, Ham, nur die Grundmauern noch 
erhalten, und auch diese vielfach von Gestrüpp derart überwuchert, daß 
nur Namenstafeln Kenntnis davon gaben, wo einst der Ort gestanden 
hatte. Die wenigen Waldstücke der Gegend bestanden aus fast undurch¬ 
dringlichem Gebüsch. Das Wege- und Bahnnetz hinter der feindlichen 
Front schien vom Gegner gut instand gesetzt zu sein, war teilweise auch 
erweitert; die Schwierigkeit lag darin, den Anschluß durch das eigene und 
feindliche Grabensystem herzustellen. Bei nasser Witterung behinderte der 
schwere Lehmboden jede Bewegung außerhalb der festen Wege aufs 
äußerste; dazu kam aber noch, daß in allen ehemaligen Stellungsgebieten 
das mit hohem Unkraut bewachsene Grabengewirr mit seinen Draht¬ 
hindernissen zu überwinden war. Auch erschwerte die Eintönigkeit der Boden- 
formen wie ihrer Bedeckung das Sichzurechtfinden ganz außerordentlich. 
Die Lage der feindlichen Stellungen war der deutschen Führung aus 
Fliegerbildern im allgemeinen gut bekannt, ebenso annähernd die Stärke 
und Gliederung des gegenüberstehenden Feindes. Überraschungen waren 
in erster Linie von den im Gelände versteckten Maschinengewehren zu 
erwarten. Auch über die feindliche Artillerie sah man nicht recht klar, denn 
der Gegner hatte in der letzten Zeit nur aus einem Teil der bekannten, 
überaus zahlreichen Geschützstellungen gefeuert, und die Erkundung aus der 
Luft hatte des Wetters wegen nur unzureichende Ergebnisse gebracht. 
Immerhin war von der an der Michael-Front erreichten etwa doppelten 
Überlegenheit der Deutschen an Divisionszahl wie an Geschützen, in Ber- 
bindung mit der gründlichen Schulung der Truppe für die bevorstehende 
Aufgabe und dem vorbildlichen Angriffsgeist, der sie beseelte, zu erwarten, 
daß der Durchbruch durch die feindlichen Stellungen gelingen werde. Was 
möglich war dafür zu tun, war geschehen. 
B. Der Durchbruch durch die ausgebauten Stellungen. 
Beilage Ad, 5, 6, A4, Ada, A7 und A9a. 
J. Der Angriff am 21. März. 
Der 20. März war bei allen drei Armeen im allgemeinen ruhig verlau- 
fen. Abends setzten feindliches Störungsfeuer und Feuerüberfälle ein, die 
die Nacht über anhielten. Trotzdem vollzog sich das Einrücken der Sturm- 
truppen in die vordere Linie dank den sehr eingehenden Vorbereitungen 
ohne bemerkenswerte Reibungen.
	        
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