Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Entstehung und Entwicklung des Angriffsplanes. 
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damit zu rechnen ist, daß die Masse der englischen Reserven durch den 
St. Michael-Angriff weiter südlich gebunden sein wird. Es wird sich daher 
für die St. Georg-Operation zunächst darum handeln, rasch beiderseits 
Armentisres ... in Richtung Hazebrouck vorwärts zu kommen und gleich¬ 
zeitig den Vpern-Bogen von Nordwesten abzuschnüren". 
Damit war jeder Zweifel beseitigt, daß die Georg-Angriffe nur noch 
als Aushilfe für den Fall in Frage kamen, daß der entscheidungsuchenden 
Michael-Operation der erstrebte volle Erfolg nicht beschieden sein sollte. 
Auch in bezug auf die Durchführung der Michael-Operation selbst 
bestanden noch längere Zeit verschiedene Auffassungen. Die Heeresgruppe 
Kronprinz Rupprecht wie die 17. Armee versuchten mehrfach die Zu¬ 
stimmung der Obersten Heeresleitung dazu zu erreichen, daß der Nord¬ 
flügel des Michael-Angriffs wenigstens bis an die Scarpe ausgedehnt 
werden dürfe, um die flankierende Wirkung auszuschalten, die aus dem 
Räume südlich von Arras gegen den nach Südwesten gerichteten Angriff 
der 17. Armee befürchtet wurde. General Ludendorfs war an sich 
dem Wunsche durchaus zugeneigt, sah sich aber doch am 8. Februar auch 
in dieser Frage zu der Antwort genötigt, daß „mit Rücksicht aus die zur 
Verfügung stehenden infanteristischen und artilleristischen Kräfte" der 
Durchbruch nur in dem am 24. Januar befohlenen Umfange ausgeführt 
werden könne. Die 17. Armee habe daher aus der Front Fontaine-les 
Croisilles^)—Kanal westlich von Graincourt anzugreifen. Bei günstigem 
Verlauf sollte die Operation einige Tage später nach Umgruppierung der 
Michael-Artillerie durch den Angriff „Mars linker Flügel" erweitert 
werden. 
Die 17. Armee bat aber am II. Februar bei Vorlage ihres Angriffs- 
entwurfs nochmals, die Durchführung des Mars-Angriffs nicht an feste 
Befehle zu binden und ihn nicht erst nach völlig durchgeführtem neuen 
Artillerieaufmarsch gleichzeitig beiderseits der Scarpe anzusetzen, sondern 
der Führung freie Hand zu lassen, auch mit Hilfe der für Mars bereit¬ 
gehaltenen Kräfte einen Erfolg des rechten Flügels von Michael I weiter 
auszubauen. General Ludendorff bezeichnete diesen von General von 
Krafft bei einer Besprechung am 12. Februar im Armee-Hauptquartier 
St. Amand näher begründeten und auch von General von Kühl befür¬ 
worteten Gedanken „als den glücklichsten Ausweg aus der beengten Lage, 
in die er die 17. Armee ganz gegen seinen Wunsch habe versetzen müssen". 
Die geforderte vermehrte Kräftezuteilung an die 17. Armee glaubte er 
jedoch nicht bewilligen zu können. Infolgedessen blieb auch der Heeres- 
gruppe Kronprinz Rupprecht nichts anderes übrig, als die 17. Armee am 
i) 3 km nordöstl. von Croisilles. 
Weltkrieg. XIV. Band.
	        
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