Volltext: Die Entwicklung der öst.-ung. Wehrmacht in den ersten zwei Kriegsjahren (Ergänzungsheft 5 1933)

4 
Franek 
Diese Zahlen, die von den Truppen im Felde nach wechselvollen 
Kämpfen unmöglich vollkommen zutreffend ermittelt werden konnten, 
bedürfen einer gewissen Richtigstellung. Dies nicht so sehr was die Höhe 
des gesamten Abganges als was seine Aufteilung auf die einzelnen Ver¬ 
lustgruppen betrifft. Die Fehlerquelle liegt begreiflicherweise bei den 
„Vermißten". Die Truppe meldete als „vermißt" jeden abgängigen An¬ 
gehörigen ihres Verbandes, über dessen Verbleib zum Zeitpunkte der 
Meldung nicht vollständige Gewißheit bestand. Ohne Zweifel sind daher 
in allen Verlustnachweisungen unter dem Titel „kriegsgefangen und 
vermißt" auch enthalten: 
1. eine gewisse Zahl nicht verläßlich festgestellter Toter und alle 
in der Gefangenschaft Verstorbenen. 
2. eine Anzahl von Vermißten, die nach kurzer Zeit, jedoch erst nach 
erstatteter Verlustmeldung entweder a) bei ihren Truppen oder b) als 
verwundet und krank in der Heimat wieder erschienen sind. 
Die Unsicherheit darüber war zu Zeiten schwankender Kämpfe mit 
rückgängigen Bewegungen besonders in den ersten Kriegsmonaten am 
größten; sie wurde in Zeiten ruhigen Stellungskrieges fast gleich Null 
und nahm wieder zu, wenn die Kämpfe bewegliche,r wurden. Es ist sicher 
nicht leicht, mit unbedingter Richtigkeit überhaupt nicht mehr feststell¬ 
bar, in welcher Weise sich die Vermißten auf die drei anderen Verlust¬ 
arten: tot, verwundet und krank verteilten. Immerhin erlauben verschie¬ 
dene Anhaltspunkte, auf die hier nicht näher eingegangen werden kann, 
eine Annahme, die mit größter Wahrscheinlichkeit zu annähernd richtigen 
Ergebnissen führen dürfte. Es darf angenommen werden, daß von den 
als „kriegsgefangen und vermißt" Gemeldeten: 
a} im Jahre 1914 etwa 10 v. H. den Toten, 5 v. H. den Verwundeten 
und Kranken zugerechnet werden müssen und S v. H. als eigentliche 
vorübergehend Vermißte sich wieder bei ihrer Truppe eingefunden haben; 
b) von 1915 angefangen 10 v. H. den Toten, 3 v. H. den Verwun¬ 
deten und Kranken zuzurechnen sind und 5 v. H. nur vorübergehend ver¬ 
mißt waren. 
Unter dieser Voraussetzung berichtigen sich die Abgänge von Kriegs¬ 
beginn bis Ende April 1916 auf die in Tabelle 2 der Tafel II angegebenen 
Zahlen. Für die Zeit von Mai bis Ende Juli 1916 und in Summe für die 
ersten zwei Kriegs jähre ergibt sich folgendes Bild:
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.