XXV.
MINORITENKLOSTER IN LINZ.
Die Entstehung des Orde.ns der minderen Brüder (Mino-
riten) dahier, die hinsichtlich ihres Klosters und ihrer Kirche
mit den Ständen so vielfach in Berührung gekommen sind,
ist bis jetzt urkundlich nicht nachgewiesen; selbst die
Ordensbrüder haben das Andenken ihres Stifters und die
Zeit der Stiftung nicht bewahrt.
Dass Kirche und Kloster eine Stiftung der Walseer
b. i. 71. Nr. iq. sei, wird zwar in einem Majestätsgesuehe des Ordens-Pro-
vincials vom Jahre 1661 erwähnt, worin derselbe um Resti¬
tution der Kirche bittet, die damals die Jesuiten inne hatten,
allein es ist nur im allgemeinen besprochen — nichts
nachgewiesen.
Ebensowenig beweisend und mit Vorerwähntem im
Widerspruche ist die Angabe des Quardians in dem Ein-
1. c. Nr. 47. schreiten vom 22. Jänner 1688, worin er zur Begründung
seiner Bitte um Ueberlassung der Landschaftskaplanei an¬
führt, dass die Klosterkirche schon vor 500 Jahren, sohin
schon im Jahre 1188 bestanden habe, sowie jene vom
2 5. November 1713, nach welcher sie schon vor dem Jahre
n. 15/2.25.Nr.... 1238 existirt hätte, mithin zu einer Zeit, wo die erst mit
Kaiser Rudolf I. eingewanderten Herren von Walsee noch
gar nicht im Lande ansässig waren.
Zweifelsohne waren die Walseer wenn nicht unmittel¬
bare Stifter, doch Wohlthäter dieses Ordens in Linz, von
C.\n^hivhy 1 o6 welchen laut des in den Streinischen Manuscripten ab-
pag. 215. gebildeten, in der Minoritenkirche befindlich gewesenen