Volltext: Historische Ephemeriden über die Wirksamkeit der Stände von Österreich ob der Enns

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erhielten, auch noch andere, vermöge ihrer Geburt und 
Stellung ihnen nöthige Erfordernisse anzueignen, zeigt der 
Schluss des ständischen Ausschusses vom io. Mai 1631, b. 3 2. 178. 
demzufolge die Aufstellung eines tauglichen, wo möglich 
in fremden Sprachen erfahrnen Inspectors und „damit die 
adelige Jugend ihre Exercitia habe”, die Aufnahme eines 
Sprach- und Fechtmeisters, zunächst aber eines Bereiters 
als höchst nothwendig dargestellt wurde, was auch der 
gedachte Herr von Schallenberg in seinem vorcitirten Be¬ 
richte bezüglich des Tanzmeisters dringend empfohlen hatte. 
Wenn auch das Convict, als zu kostspielig, schon im 
Jahre 1636 aufgehoben und dafür den ständischen Zöglingen 
oder ihren Eltern die Stipendien auf die Hand gegeben 
wurden, so nahm doch dies auf die Exercitien keinen Ein¬ 
fluss, die von da an bleibend wurden. 
So die Reitschule. 
Der erste ständische Bereiter, dazumal Rossbereiter 
benannt, war Johann Albero, welcher am 12. Jänner 1634 e. 1/3. ¿8. Nr. t. 
mit einem Jahresgehalte von 200 fl. aufgenommen wurde 
und dafür keine andere Verpflichtung hatte, als den von 
den Landesmitgliedern ihm anvertrauten Pferden fleissige 
Obsorge zu widmen; denn die für den Reitunterricht und 
das Zubereiten der Pferde festgesetzte Gebür war Neben¬ 
gabe, die jeder Lernende entrichten musste. 
Die Instructionen vom 8. Juli 1636 und 24. August 1640 J- ^2' 
für die Bereiter Storr und Gerstler enthalten im wesent¬ 
lichen dieselben Verpflichtungen und Bezüge, in welcher 
Weise es auch im Jahre 1659 bei Jakob Störr bestanden 
haben wird. 
Im Jahre 1676 erhielt Bereiter Möltzer nebst dem er¬ 
höhten Gehalte von 450 fl. eine Freiwohnung in dem im 1. c.Nr. 5. 
Jahre 1670 auf dem Reitplätze erbauten Gebäude, wofür 
derselbe verpflichtet wurde, zwei taugliche, schulgerechte 
Pferde zu halten. 
Das vorerwähnte Gebäude entstand mit der gleichzeitig ^ J5* *g77* 
erbauten Stallung für 6 Pferde auf dem vom Kaiser Fer¬ 
dinand III. den Ständen zur Aufrichtung einer Reitschule 
im Jahre 1644 freieigenthümlich überlassenen sogenannten 
Mautgarten, auf welchem Schule und Gebäude — das jetzige 
Bereiterstöckl — noch bestehen. 
Früher befand sich der Reitstadl auf der von den 
Ständen im Jahre 1638 um den Betrag* von 150 fl. erkauften 
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