Volltext: Lemberg 1914

Die Fernaufklärung durch 
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IV/95, welches nach Brzezany hätte gelangen sollen, blieb gebunden. Immer¬ 
hin gelang es nun, den durch Infanterie geschützten Train zur 2. KD. vor¬ 
zubringen. 
Unbekümmert um diese Ereignisse versuchte die 2. KD. am 18. Aug. 
neuerdings ihrer Aufgabe nachzugehen und erreichte Grybowica. Bei Wla¬ 
dimir Wolynskij war ca. eine feindliche Infanteriedivision, östlich davon eine 
Kavalleriedivision. An ein weiteres Vorgehen war um so weniger zu denken, 
als der Einbruch des Feindes in der Gegend bei Zólkiew immer mehr an Aus¬ 
dehnung zunahm. Die 2. KD. kehrte daher am 19. Aug. nach Poryck zurück. 
Unterdessen hatte sich der Druck des Feindes über Dobrosin und Krechów 
gegen Niemirów, Wiszenka, Magierów fortgesetzt, überall standen die Orte 
in Flammen und Flüchtlinge kamen nach Janów. Von Gródek (X. Korps) 
mußte je ein Baon. nach Kamienobród (Bahn) und Wola Dobrostanska 
(Lemberger Wasserleitung) verlegt werden. Von Lemberg wurde eine Auf¬ 
klärung eingeleitet und dort auch die Besetzung der Gürtelwerke befohlen. 
Am 20. Aug. war die 2. KD. befehlsgemäß nach Sokal zurückgegangen. 
Die Lage um 2olkiew war dahin geklärt, daß das Gros der feindlichen Kaval¬ 
lerie nördlich an der Stadt vorüber gegen Kamionka Strumilowa, eine kleinere 
Gruppe westlich über Kunin vordringe. Das XI. KK. hatte nach Zolkiew 
weitere Kräfte gesendet (1 Baon./IR. 80, 1 Esk., 1 Bt.), und die Lage schien 
nunmehr reif zu einem entscheidenden Schlage. Von Zolkiew und Sokal aus 
sollte der Feind eingeklemmt werden. Die 2. KD. konnte aber infolge Er¬ 
müdung der Truppen erst am nächsten Tage von Sokal gegen 2olkiew ab¬ 
marschieren. 
Am 21. Aug. früh erreichten feindliche Détachements bereits Zoltance 
und Kulików. Um 5 h früh begann der Angriff gegen Kamionka Strumilowa. 
Der dortige Stationskommandant hatte keine Truppen zur Verfügung. Aus 
einigen Gendarmerieposten und dem dort befindlichen Train der 24. HKBrig. 
sammelte er alle Leute in der Kavalleriekaserne und verteidigte diese. Bis 
mittags waren 22 Tote und 40 Verwundete, der Kommandant selbst zweifach 
verwundet, die Situation begann kritisch zu werden. Da zog sich der Feind 
plötzlich zurück, denn unsere 2. KD. hatte Mosty Wielkie erreicht. 
Es ging nun in den ersten Nachmittagsstunden je ein Detachement von 
¿ólkiew und Mosty Wielkie gegen Turynka, das Gros der 2. KD. über 
Strzemien vor. So wurde der von Kamionka Strumilowa über Batiatycze 
im Rückzüge befindliche Feind in eines der gegen Turynka anmarschierenden 
Détachements getrieben. In der Zeit zwischen 3 und 5 h nm. kam es zu einem 
für den Feind höchst ungünstigen Gefecht, in welchem das Gros der feindlichen 
Kavallerie zersprengt wurde. Ca. 150 Gefangene, zahlreiche Waffen, Pferde 
und Fuhrwerke wurden eingebracht. Das Gros des Feindes entkam aber trotz¬ 
dem, in kleine Teile aufgelöst, durch die Wälder. 
Am 22. Aug. wurde noch von 2olkiew aus der Versuch gemacht, die 
über Kunin vorgegangene Gruppe des Feindes, ca. 400—500 Reiter, abzu¬ 
schneiden. Diese hatten sich aber schon zurückgezogen.
	        
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