Volltext: Lemberg 1914

Die Fernaufklärung durch 
17 
Unterdessen hatte der Divisionar die Seitenverschiebung der Kavallerie¬ 
regimenter auf die günstige Trig.-Höhe 418 angeordnet. Als er selbst an der 
Spitze einer Brigade den steilen Höhenrand dort erreichte, sah er unmittelbar 
vor sich einen größeren geschlossenen feindlichen Kavalleriekörper. Dieser hatte 
sich soeben gegen zwei angreifende Eskadronen UR. 13 gewendet, wurde nun 
in der Flanke getroffen und geworfen. Als sich der Knäuel auf russischer 
Seite zu lösen begann, legte sich das feindliche Artilleriefeuer auf das Melée 
und trieb Freund und Feind auseinander. Auch unsere Kavallerie mußte nun 
zurückgehen, traf dabei auf die versumpfte Niederung der Strypa, was einige 
Unordnung hervorrief. 
Es war dies das einzige größere Kavalleriegefecht, es hatte ohne 
wesentliche Entscheidung geendet, hat aber unseren Reiterregimentern und 
ihrem tapferen Kommandanten auch von Feindesseite gebührendes Lob ein¬ 
gebracht (C. IV., S. 461, und „österr. Wehrzeitung" Nr. 39, 41 und 44 von 
1924 und dortiger Hinweis auf „Cavalry Journal", Juli 1923). 
Die 4. KD. ging zunächst nach Koltów und abends befehlsgemäß nach 
Sassów. 
24. HKBrig. 
Die 24. HKBrig. war am 15. Aug. mittags bei Überschreiten der Grenze 
bei Stojanów von Kosaken mit 16 Geschützen und 4 MG. angegriffen worden. 
Unsere Truppen gingen sofort zum Angriff über, konnten jedoch keinen 
durchgreifenden Erfolg erzielen, behaupteten sich aber bis zum Abend, dann 
ging die Brigade in vollster Ordnung nach Radziechów zurück, wo sie am 
16. Aug. rastete. 
Nach Lemberg waren ganz entstellte Gerüchte über dieses Gefecht ge¬ 
kommen. Nachdem die Lage durch einen entsendeten Generalstabsoffizier ge¬ 
klärt war, wurden zwei Baone. und zwei Btn. von Lemberg zugeschoben, 
die Brigade ging am 17. Aug. neuerdings über die Grenze und erreichte 
Ochlopów. Der Feind zog sich überall zurück. 
In Radziechów war mit dem Gefechtstrain eine halbe Kompagnie zurück¬ 
gelassen worden. Dort machte sich ein feindlicher Druck in der Umgebung 
bemerkbar, zahlreiche Flüchtlinge trafen in Radziechów ein. 
Am 18. A u g. früh versuchten ca. zwei feindliche Eskadronen Radziechów 
zu überfallen, wurden jedoch abgewiesen. Im Laufe des Tages war der ganze 
Raum um Lopatyn vom Feinde überschwemmt. Die Kavalleriebrigade setzte 
an diesem Tage den Vormarsch über Gorochów nach Tereszkowiec fort. Sie 
traf nirgends auf Feind, die Bevölkerung war überall geflüchtet, ein Leben 
vom Lande daher ausgeschlossen. 
Am 19. Aug. wurde bei Ulgówka ein größerer Kavalleriekörper ge¬ 
sichtet, der sich aber einem Kampf entzog. 
Ein eigenes Nachrichtendetachement warf bei Czarukow zwei feindliche 
Sotnien mit MG. 
Die Brigade erreichte Szklin und blieb am 19. dort. 
P i t r e i c h. 2
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.