Volltext: Lemberg 1914

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Kriegsvorbereitungen und erste Kämpfe. 
Die Raschheit der Angriffsbefehle unter so gänzlich unklaren Verhält¬ 
nissen hatte aber innerhalb des KDKdo. Bedenken hervorgerufen, und über 
Vorstellung des Generalstabchefs wurde den Brigadieren der Befehl nach¬ 
gesendet, daß es ihnen überlassen bleibe, den Angriff zu Pferd oder zu Fuß 
durchzuführen. Es war aber schon zu spät, die vorderen Eskadronen der 
Haupttruppe waren bereits zur Attacke gegen das Nordende von Gorodok 
vorgegangen. Sie wurden mit heftigem Feuer empfangen, und nur einem ge¬ 
ringen Teil gelang es, über die feindlichen Schützengräben hinauszukommen. 
Alle erlitten schwere Verluste. Die anderen Teile der Division hatten den 
abändernden Befehl noch rechtzeitig erhalten und waren zum Fußangriff 
übergegangen. 
Der gesamte Eindruck über die zu rasche und ungünstige Einleitung und 
den ganz unerwarteten Verlauf des Gefechtes veranlagte den Divisionär, den 
Rückzug anzubefehlen. Eine Notwendigkeit hiefür bestand nicht. 
Die ganze Division sammelte sich bei Lysowody. Da eröffnete der Feind 
nochmals Artilleriefeuer. Obwohl die Einschläge auf einige Entfernung blie¬ 
ben, veranlaßte dies das KDKdo., den Rückmarsch in das Lager bei Kozina 
anzuordnen. 
Der Rückmarsch wurde in voller Ordnung in mehreren Kolonnen 
angetreten. Nach Passierung des Ortes Skotyniany war es bereits ganz finster 
und es regnete auch. Bei vorausmarschierenden Fuhrwerken begann Unord¬ 
nung. Hinter Skotyniany trafen die Kolonnen zusammen, alles marschierte 
gegen Satanów im Schritt, mit vielen Aufenthalten. Es herrschte vollkom¬ 
mene Ruhe. 
Die Truppenkolonne gelangte um i h nachts nach Jury nee (knapp bei 
Satanów), als von vorn plötzlich Gewehrfeuer hörbar wurde. Das Feuer 
wurde lebhafter und kam näher. Das KDKdo. ließ die Truppen aus dem 
Orte herausführen, wobei in der Dunkelheit Unordnung entstand und die 
wilde Schießerei auch auf Truppenteile übergriff. Der Großteil der Truppen 
konnte jedoch beisammengehalten und nach Tagesanbruch in das durch Infan¬ 
terie geschützte Lager bei Kozina geführt werden. Der Divisionär war tot 
am Platze geblieben. 
Bei den Trains war eine große Panik ausgebrochen. Einzelne Fuhrwerke 
erreichten schon am 18. Aug. zeitlich früh Tarnopol und veranlaßten ganz 
unsinnig übertriebene Gerüchte. 
Die Division wurde noch am 18. nach Grzymalów zurückgeführt. Das 
AGK. Stanislau sandte dorthin noch ein Baon. von Tarnopol und gab der 
5. HKD. den Befehl, sich zu retablieren, nötigenfalls nach Trembowla 
zurückzugehen. 
Da der Feind nicht folgte, blieb die Division zunächst in Grzymalów. 
8. KD. 
Die 8. KD. marschierte mit zwei Regimentern, einem Baon. und einer 
reitenden Batterie am 15. Aug. nach Zbaraz. In Tarnopol blieben drei 
Baone. und zwei Batterien (der 11. ID.).
	        
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