Volltext: Lemberg 1914

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Kricgsvorbereitungen und erste Kämpfe. 
Mit diesem Befehle war mit Rücksicht auf die Kavallerie nichts anzu¬ 
fangen. Das 3. AK. sandte einen ausführlichen schriftlichen Bericht, erhielt 
aber keine Antwort mehr. Allerdings stand auch schon der allgemeine Opera¬ 
tionsbeginn bald bevor. 
Ganz in der gleichen Weise wie im Bereiche der 3. Armee haben sich 
auch im Bereiche der Armeegruppe Stanislau die Ereignisse an der 
Grenze zwingend erwiesen. Auch dort wurden in den nächsten Tagen 
noch weitere Verschiebungen in den Grenzraum unvermeidlich, so daß nach 
wenigen Tagen, entgegen den ursprünglichen Absichten des AOK., fast alle 
in Ostgalizien mobilisierten Truppen und Heereskörper ausgespielt waren. 
Das Zurückziehen dieser erfolgte dann in einem höchst ungünstigen Augen¬ 
blick und großenteils auch zu spät. 
Die Fernaufklärung durch die Kavalleriedivisionen. 
Am 15. Aug. hatten die Kavalleriedivisionen aller Armeen zur Fern¬ 
aufklärung über die Grenze vorzugehen (AOK. Op.-Nr. 520; C. IV., S. 368). 
Nach den von den Armeekommanden hierauf getroffenen Verfügungen 
hatten vorzugehen: 
2. KD. nach Wladimir Wolinskij, 
24. HKBrig. nach Luck, 
4. KD. nach Dubno, 
8. KD. (mit zwei Regimentern) nördlich der Bahn Tarnopol—Proskurow, 
5. HKD. (verstärkt durch 15. KBrig. der 8. KD.) südlich der Bahn, 
i. KD. über Skala und Kamieniec Podolski nördlich des Dnjestr. 
Im nachfolgenden werden die Ereignisse, wie sie sich bei den einzelnen 
Kavalleriedivisionen abgespielt haben, der Reihe nach dargestellt. 
/. KD. 
Die i. KD. marschierte am 15. Aug. von Czortków Richtung Skala. 
Während des Marsches kam die Meldung über einen feindlichen Einbruch 
bei Husiatyn gegen Wasylkowce, die Division erhielt den Befehl des AGK. 
Stanislau, dorthin einzugreifen. Bei Tlustenkie kam dann die Nachricht, daß 
der Feind schon zurückgegangen war. Daraufhin marschierte die KD. in den 
Nächtigungsraum bei Gusztyn, während das LIR. 36 die Zbrucztibergänge 
in Besitz nahm. 
Am 16. Aug. wurde Zerdzie erreicht. 
Am 17. Aug. wurde Kamieniec Podolski, wo sich ein irregulärer 
Widerstand geltend machte, angegriffen und gegen Abend genommen. Die 
Division besetzte die Stadt, doch lag diese in der Tiefe, und nach einbrechender 
Dunkelheit fielen auch wieder Schüsse. So wurden die Truppen in der Nacht 
wieder herausgezogen. 
Am 18. Aug. wurde bei strömendem Regen die Vorrückung auf Sza- 
tawa fortgesetzt. Mit Rücksicht auf die ständige Beunruhigung durch Kosa¬ 
ken mußte trotz Regen Freilager bezogen werden.
	        
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