Volltext: Lemberg 1914

Der Kriegsbeginn. 
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Befehle gekommen, die unbedingt zu offensivem Verhalten im Grenzraume 
drängten. Außerdem kam auch noch der Befehl für die am 15. beginnende 
Fernaufklärung der Kavalleriedivisionen. 
Im Augenblicke schien es, als ob unsere beiden Aktionen bei Zalozce und 
Sokal Ruhe geschaffen hätten. So wollte das KK. nun darangehen, die Ver¬ 
sammlung der unterstellten Heereskörper endlich durchzuführen. Demnach 
sollten die beiden nach ¿ólkiew entsendeten Baone. wieder zurückgezogen 
werden, die noch im Abschnitte Zolkiew befindlichen Teile der 4. KD. (sieben 
Eskadronen) nach Zloczów einrücken, von dort die Infanterie nach Lemberg 
gelangen. Doch kamen auch diese Befehle nur zum Teil zur Ausführung. 
Das AOK. hatte mittlerweile am 11. Aug. die 43. LID. und 35. LstBrig. 
nach Tlumacz—Ottynia heranziehen wollen, widerrief aber diese Maßnahme 
am 12. Aug. (C. IV., S. 366 und 371). 
Mit erneuter Heftigkeit begannen, und zwar noch am 13. Aug. nm., 
feindliche Einbrüche in allen Abschnitten, speziell bei Husiatyn, dann bei 
Brody und westlich des Bug. 
Die Kämpfe am 14. und ly August. 
Über Belzec Richtung Rawa Ruska rückte ca. ein feindliches Regiment 
vor. Die alarmierenden Meldungen nahmen überhand: Narol genommen, 
Uhnów bedroht, Feind brennt alles nieder, Panik in der Bevölkerung, Zeichen¬ 
wechsel mit den Russen; abends: das vom X. Korps in Rawa Ruska befind¬ 
liche Baon. II/89 zurückgeworfen, die Stadt vom Feinde genommen. 
Das im Abtransport von Krystynopol nach Brzezany befindliche 
Baon. IV/95 mußte auswaggonieren. Dadurch gelang es, am 15. Aug. vm. 
den Feind zum Rückzüge zu veranlassen. 
An diesem Tag überschritt die 2. KD. die Grenze bei Poryck, aber 
gleichzeitig setzten feindliche Angriffe bei und westlich Sokal ein. Die Lage 
für die KD. wurde dadurch bedrohlich und machte neue Entsendungen von 
Lemberg nötig. 
In Kamionka Strumilowa war die 24. HKBrig. (der 11. HKD., deren 
Gros von der serbischen Grenze erst später herankam) bereitgestellt, sie sollte 
am 15. Aug. die Grenze bei Stojanów überschreiten. Sie war von Kosaken 
umschwärmt, noch am 14. hatte der Feind die Brücke bei Cholejów gesprengt. 
Als am 15. mittags die Brigade die Grenze überschritt, wurde sie heftig 
angegriffen und noch in der Nacht zum 16. mußten ihr weitere Kräfte von 
Lemberg aus zugeschoben werden. 
Brody wurde seit dem 13. angegriffen, und der Kampf dauerte am 
14. fort. Um der 4. KD. für die bevorstehende Aufklärung Luft zu ver¬ 
schaffen, wurde auch dorthin die Entsendung eines Baons. von Lemberg nötig. 
Auch am Zbrucz herrschte lebhafte Tätigkeit. Dort sollten am 16. Aug. 
die 5. HKD. von Grzymalów, die 1. KD. von Skala aus vorgehen. Mit 
Rücksicht auf die lebhafte Tätigkeit des Feindes, speziell bei Husiatyn, 
wurde auch dort die Entsendung zahlreicher Infanterie an die Grenze nötig.
	        
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