Volltext: Lemberg 1914

no 
Die zweite Schlacht. 
war es ebenso. Auch bei den anderen Korps war die Lage ähnlich. Überall waren 
die Angriffe frontal und gleich schwierig. Der größte Nachteil lag aber nicht im 
Widerstande des Feindes, sondern im Mangel ian Einheitlichkeit unserer Angriffs¬ 
aktionen. Nahezu überall wurde brigade- und gruppenweise vorgestürmt und 
zurückgegangen. Auf unseren breiten Angriffsfronten zersplitterte sich die 
Wirkung unserer Artillerie, niemals blieb Zeit für eine einheitliche und gro߬ 
angelegte Artilleriemassenwirkung, wie Angriffe gegen geschlossene Fronten 
dies erfordern. Immer waren die Angriffe sofort durchzuführen, immer 
waren die Nachbarn mitbeteiligt und keine Zwischenstelle hätte die Ver¬ 
antwortung für eine Verzögerung übernehmen können. Wenn auch die große 
Idee dahin ging, den Angriff vom südlichen Flügel aus geltend werden zu 
lassen, so brachten doch die zahlreichen Schwankungen auf den ausgedehnten 
Kampffronten auch die unausgesetzte Notwendigkeit zu Angriffen und 
Gegenangriffen in allen Abschnitten. 
Die 6. ID. behauptete sich nach wechselvollem Kampfe bei Wola Bar- 
tatówska. Die 28. ID. hatte starke Feindangriffe abzuwehren und führte 
weiterhin einen stehenden Kampf bis Nachmittag. Dann sollte sie die 
44. LID. im Angriff auf Mszana unterstützen. Der Versuch scheiterte, und 
mit schweren Verlusten kehrten die Truppen in ihre Ausgangsstellungen 
zurück. 
XI. Korps: Die 44. LID. war im Laufe der Nacht zum 10. durch 
einen feindlichen Angriff aus Mszana bis Zaluze zurückgedrängt worden. 
Von Tagesanbruch an richteten sich starke Feindangriffe gegen die 44. LID. 
und das III. Korps, nach Abweisung sollte Mszana genommen werden. Der 
Angriff kam aber nicht über Bojana hinaus. Angriffe gegen Rottenhan ge¬ 
langen nicht. 
Bei der 30. ID. waren keine Fortschritte erzielt worden. Die 23. HID. 
war mehrmals in Janów eingedrungen, hatte aber den Ort wegen des feind¬ 
lichen Artilleriefeuers immer wieder aufgegeben. Im allgemeinen wurde ei/i 
stehender Kampf geführt, der rechte Flügel bei Janów, der linke bei Stawki, 
und außerdem wurde auch noch die 88. LschBrig. bei Bulawa unterstützt. 
Diese kämpfte im Anschluß an die 25. ID. des IX. Korps; der Feind hatte 
an diesem gefährdeten Punkte nunmehr schon starke Reserven zusammen¬ 
geführt und unsere Schützen hatten einen schweren Stand. 
Ii. September. 
Die 4. Armee hatte die Unterstützung der Angriffe ihres rechten Flügels 
erbeten, es standen aber der 3. Armee keine Kräfte mehr zur Verfügung. 
Die 88. LschBrig. sollte den Angriff gegen Majdan und Walddorf fort¬ 
setzen, unterstützt durch Teile der 23. HID. Sie konnte aber keine wesent¬ 
lichen Fortschritte mehr erzielen. 
Dasselbe war auch an der übrigen Front der 3. Armee der Fall. Die 
23. HID. blieb unverändert, ein bei der 30. ID. (XI. Korps) unternom¬ 
mener Angriffsversuch scheiterte im mächtigen feindlichen Artilleriefeuer.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.