Volltext: Pasubio

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schieden ist, die aber doch so geartet ist, daß sie das Bedürf 
nis eines jeden erfüllt. Die Natur dieser Beschäftigung, 
dieser inneren Anteilnahme, richtet sich nach der persön 
lichen Bestimmung, die jeder seinem Leben gibt, oder viel 
mehr, die schon in ihn hineingelegt wurde. 
So liegt Glück oder Unglück in dem Gelingen oder Miß 
lingen des Erreichens dieser Bestimmung. 
Auch für das künftige Dasein ist diese Ansicht folgereich. 
Denn es kann sich das Erlangen eines anderen Zustandes 
nur auf einen bereits erfüllten gründen. 
Man kann nur erlangen, wozu man reif geworden ist, es 
kann in der Entwicklung des Charakters keinen Sprung 
geben." 
★ 
„Sitzt's schon wieder über an Büchl, ihr Philosophen! 
Was lest'S denn da Schöns?" 
Leutnant Hartlieb war es, der so fragte. 
„Wir haben gerade gelesen, was man unter Glück ver 
steht." 
„Das ist nit schwierig. Wenn i a Maß Bier vor mir hätt, 
oder beffer, drei Maß und an Schweinsbraten und Knödl, 
nacher wär i glücklich." 
„So bist du jetzt unglücklich?" 
„Unglücklich? Eigentlich ja, genau genommen." 
„Au!" schrie Hartlieb plötzlich, duckte sich und griff an sein 
Ohr. Eine Kugel hatte es gestreift. 
Der Leutnant hatte, aufrecht vor den Lesenden stehend, ein 
zu verlockendes Ziel für einen italienischen Scharfschützen 
gebildet. 
„Saxn, da hab i aber Glück ghabt! An Zentimeter weiter 
und der Kopf ist futsch!" 
„Na, siehst du", lachte Helfer. „Wie leicht man glücklich 
werden kann, auch ohne Bier und Schweinsbraten! Du 
hast eben zugegeben, daß du Glück hattest."
	        
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