Volltext: Pasubio

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in ihrem Volkstum wurzeln, einander verstehn können, 
auch im Kriege gegeneinander noch; daß reines Menschen 
tum hoch, unantastbar hoch über jedem Zank und Mißver 
ständnis steht; daß einmal wieder die Mauer von Blut 
und Haß und Feuer niederbrechen werde." 
„Gott gebe eö! Mir ist das Buch ein Symbol von der 
Macht der Seele und des Geistes geworden. Ich werde es 
auch bei nächster Gelegenheit heimschicken, meiner Mutter, 
damit es hier nicht verlorengeht oder beschädigt wird. 
Alle meine andern Bücher sind ersetzbar. Dieses nicht." 
„Paßt das nicht gerade für uns?" fragte Helfer und über 
setzte gleich: „Ergebung in das, was geschehen kann. Hoff 
nung und Vertrauen, daß nur dasjenige geschehen wird, 
was heilsam und gut ist, und Standhaftigkeit, wenn etwas 
Widerwärtiges eintrifft, sind alles, was man dem Schick 
sal entgegenstellen kann." 
Helfer verstummte. 
Er hatte eine Stelle gefunden, die stark in ihm widerklang. 
Hatte er nicht selbst fast genau das Gleiche erlebt, in jener 
Sternennacht auf der Malga Bisorte? 
Da stand: „Ich denke mir den Tod als eine freundliche Er 
scheinung, die mir in jedem Augenblick willkommen wäre, 
weil dies Leben, so glücklich und zufrieden ich auch bin, doch 
immer begrenzt und rätselhaft ist und weil das Zerreißen 
des irdischen Schleiers eine Erweiterung und Lösung 
bringen muß. 
Ich könnte mich darum des Nachts stundenlang in den 
Sternenhimmel vertiefen, weil mir diese Unendlichkeit 
fernher flammender Wellen wie ein Band'zwischen die 
sem und dem künftigen Dasein erscheint." 
Und weiter: „Im Neuen Testament wird alles so einzig 
auf die Reinheit der Gesinnung zurückgeführt, daß für den 
nach dieser Reinheit strebenden Menschen alles, was ihn 
äußerlich und innerlich trifft, in den Schatten tritt. So
	        
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