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ihn stets noch getröstet hatte: „Mensch, hilf dir selbst, dann
hilft dir Gott!" Ich habe studiert, ich habe mir selbst ge
holfen nach bestem Misten und Gewiffen, da wird mir Gott
gewiß helfen!
Ja, so hatte er damals immer gedacht, und dann war
eine Stimmung des Vertrauens in ihm erwacht. Hatte
er nicht heute auch nach bestem Misten und Gewiffen alles
vorbereitet und, soweit möglich, erprobt?
Mußte es da nicht gehn?
Es konnte aber so viel UnvorhergesehneS eintreten, viel
mehr als bei einer Prüfung. Dafür war eben Gott da!
Wohl, Gott würde sich nicht bemühen wegen einer arm
seligen Patruille, aber, er würde im Grunde doch helfen!
Denn das Gottvertrauen, das wirkliche, vorbehaltlose
Gottvertrauen, das gab Ruhe, Sicherheit, Mut. Und
wenn diese Dreimacht in uns wohnt, dann können uns
Überraschungen nicht verwirren und umwerfen, dann fin
den wir die richtige Haltung, den richtigen Einfall, die
richtige Abwehr. So hilft uns Gott!
„Bereitsein ist alles", heißt es im „Hamlet".
Was ist denn eigentlich Mut? Es ist gewiß nicht die Toll
kühnheit, die von der Gefahr nichts weiß, die jeden Ge
danken an sie verstößt, ausschaltet. Wie war doch die Ge
schichte von dem mutigen Stürmer, die Pauli unlängst er
zählt hatte?
Da wollte ein Zug einen feindlichen Graben stürmen.
Mußte auf halbem Weg liegen bleiben, weil das geg
nerische Feuer zu stark war. Entschloß sich zum Rückzug
in die Ausgangsstellung. Da sprang ein schmächtiges
Männchen auf und rannte auf den feindlichen Graben zu.
Und «in Teil der Kameraden folgte seinem Beispiel. Und
die Besatzung des feindlichen Grabens streckte die Waffen!