Volltext: Geschichte und Geschichten um Friedberg

1905 der damalige Kaplan Dominik Waijinger oberhalb 
des Friedhofes die Olberg-Kapelle, die im Eifengitter die 
Jahreszahlen 1305 — 1905 zeigt. Sie wurde am Sdilu(? einer 
fehr gut verlaufenen hl. Miffion vom hodiw. Herrn Norbert 
Schachinger, Abt des Stiftes Schlägl, feierlich eingeweiht. 
(Pfarrchronik II, S. 49.) 
Die Schenkung blieb nicht unbeftritten. Als die Bene¬ 
diktiner von Oftrow davon hörten, machten fie ihre An- 
fprüche geltend. Der Bifchof von Prag, 4pm die Entfcheidung 
zukam, fetjte zur Unterfuchung der Str'eitfache eine eigene 
Kommiffion zufammen, „beftehend aus dem Archidiakon 
des Bechinger Kreifes, namens Karl, dem Ritter Peter von 
Rofenberg, dem Burggrafen Wenzl von Rofenberg u. a. 
Der Bifchof fprach (Ich für die Rechtsanfprüche Schlägls aus 
und verpflichtete das Stift, jährlich an das Klofter Oftrow 
eine Summe von 400 Paffauer Pfennigen zu zahlen. 
(6. Dezember 1313.) 
Der Propft von Schlägl rekurrierte dagegen und hatte 
Erfolg. Am 27. März 1317 (teilte der Abt von Oftrow eine 
Urkunde aus, in der er auf die Pfarre Friedberg verzichtet, 
ohne irgend eine Zahlung zu verlangen. Oftrow habe 
keinen Nuijen von diefer Pfarre wegen der großen Ent¬ 
fernung. 
Diefe Schenkungen wurden von den Söhnen und Enkeln 
des Stifters im Jahre 1347 betätigt und erweitert.1) 
Der mächtige König Wladislaw von Polen, Ungarn und 
Böhmen (1471 —1516) [teilte am 5. Oktober 1479 eine Ur¬ 
kunde aus, in der er alle Bedungen, die das Klofter Schlägl 
in Böhmen hatte, und alle Redite, befonders die auf 
die Mauten beftätigt wurden. Propft Andreas Rieder von 
Schlägl (1444—1481) hatte ihn darum gebeten. Der König 
beauftragte den Grafen Wok von Rofenberg, an feiner, 
des Königs ftatt, das Klofter in dem Befiije diefer Güter 
zu fchütjen und zu verteidigen. Das Klofter follte wie 
alle königlichen Untertanen nur die allgemeine Steuer (in 
der lateinifchen Urkunde „berna" genannt) zahlen. 
\) Beglaubigte Äbfchrift der Urkunde 6 im Pfarrarchiv.
	        
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