Volltext: Geschichte und Geschichten um Friedberg

R o b i t f eh k o Johann, 56 Jahre alt, Bauer, Platten, 
L.-I.-R. 29, geftorben in Krasnoiarsk am 23. Auguft 1915. 
S t ü r h 1 Hermann, 24 Jahre alt, Inwohner, Wangetfchlag, 
I.-R. 91, gefallen (geft.) in Galizien am 16. Feber 
1915. 
W o 1 f f di 1 ä g er Johann, 19 Jahre alt, Knecht, Mörowit?, 
I.-R. 91, geftorben in Krasnofimsh (Rußland) am 23. 
Oktober 1915. 
Wir festen ihnen ein Kriegerdenkmal, das ein Werfe 
des Steínmetjmeífters Paletfchek aus Krummau i|t und auf 
10.000 Kc zu (tehen kam. Es wurde am Platte vor der 
Kirche aufgehellt. Am 19. September 1920 wurde es unter 
großer Feierlichkeit' enthüllt. Die Vorfteher der vier ein- 
gepfarrten Gemeinden leifteten den Handfchlag und ver¬ 
pflichteten fich damit, im Namen ihrer Gemeinden für die 
Erhaltung des Denkmales zu forgen. Das Denkmal ift.aljo 
Eigentum der Pfarrgemeinde. 
Am 9. Jänner 1918 ftarb der hochw. Herr Dechant 
Hermann Jofef Voraberger. Am Neujahrstag hielt er den 
Hauptgottesdienft und fprach bei der Predigt noch die 
Worte: „Wer wird wohl unter uns der erfte fein, der in 
diefem Jahre ftirbt?" Er ahnte nidit, da|? er es felbft fe,in 
follte. Mit Mühe und Not führte er den Gottesdienft noch 
zu Ende und ftarb am 9. Jänner. Vor feinem Leichen- 
begängniffe fefjte ein derartiger Schneesturm ein, dafj nur 
wenige Geiftliche kommen konnten. 
Er war ein edler Mann, der wegen feiner Wortkargheit 
von vielen nicht verftanden wurde. Zweimal machte er eine 
Pilgerfahrt nach Jerufalem. Sie brachte ihm, fcheint es, die 
größten Freuden feines Lebens. Wenn er von ihnen er¬ 
zählen konnte, wurde er gefprächig. Das war der Grund, 
warum auf feinem Grabfiein in Friedbergdas Wort „Jerufalem- 
pilger" angebracht ift und warum er oft mit Bart photo- 
graphiert ift. In Führung der Kanzleigefchäfte der Matriken¬ 
bücher war er peinlich genau. Hier hat er manche mu|ter- 
gültige Einrichtung getroffen. 
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