Volltext: Geschichte und Geschichten um Friedberg

Paftor íoll vom „Fleifch-Franzl" erfchlagen worden fein. 
Als die Gegenreformation einfette, kehrten die meinen 
Friedberger zur batholifchen Kirche zurück, nur einige 
Proteitanten blieben hartnäckig und wanderten aus. 
Uber diefe Zeit finde ich recht wenige Aufzeichnun¬ 
gen. Das Verzeichnis der katholifchen Pfarrer i(t in diefer 
Zeit nicht unterbrochen. Von 1558 — 1586 war Lazarus 
Pinter Pfarrer, von 1586 — 1615 Michael Schuefchiz. Lazarus 
Pinter war Weltpriefter, nicht Prämonftratenfer. Ob er der 
proteftantifche Paftor war? Ich bann es nicht beweifen. 
Sein Nachfolger Michael war Prämonftratenfer von 
Schlag!. Er führte ein Buch (übrigens audi fein Vorgänger), 
in dem er alle Kaufverträge, Erbfchaftsangelegenheiten ufw., 
die vor ihm als Grundobrigkeit verhandelt wurden, kurz 
einfchrieb. Dies Buch ift noch vorhanden. Und man findet 
darin wiederholt Bemerkungen, die ganz katholifch und 
durchaus nicht proteftantifch klingen, z. B. gab es eine Ver¬ 
handlung am Tage „Maria Heimfuchung" oder am Tage 
des „hl. Mathäus des Evangeliften". Das klingt katholifch. 
Außerdem hatte der damalige Propft von Schlägl, Wenzes- 
laus Zipfer (1589—1625) genaue Vorfchriften gegeben, wie 
die Pfarrer der proteftantifchen Irrlehre entgegenkämpfen 
folien. Audi der Pfarrer von Friedberg. Er hatte angeordnet, 
daft der Pfarrer von Ulrichsberg jeden Montag, der von 
Friedberg jeden Dienstag, der von Rohrbach am Mittwoch 
und der von Kirchfdilag am Donnerstag nach Schlägl 
kommen und dort den Gottesdienfi halten folle. In Schlägl 
waren recht wenige Priefter und die vorgefchriebenen Gottes- 
dienfte follten gehalten werden. Das war im Jahre 1593 
(Proli S. 145). Und der Pfarrer von Friedberg kam regel¬ 
mäßig nach Schlägl und hielt den Gottesdienfi Er war alfo 
beftimmt kein proteftantifcher Paftor. Wann alfo die pro¬ 
teftantifchen Paftoren hier waren, läfjt (ich nicht feftftellen. 
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