Volltext: Geschichte und Geschichten um Friedberg

mit Schanzen und Verhauen unpaffierbar gemacht und mit 
Mannfchaften gut verfehen waren. (So Pröll aa. O.S.260.) 
Die Schweden waren alfo beftimmt in unferer Gegend. 
Man fand hier kleine Hufeifen, wie die Schwedenpferde 
fíe trugen. Auch fand man in den Mauern des Schloffes 
Balken, die deutliche Spuren eines Brandes an (ich trugen. 
2.Eine Sage beitätigt unfere Annahme, dafr die Schweden 
das Schloß verbrannt haben. 
In Rohrbach, im benachbarten Ober-Ofterreich, lebte um 
1640 ein Graf Rödern, der die Schweden entfeijlich fürchtete. 
Er machte nun das Gelübde, dafr er ein Kirchlein bauen 
werde, wenn die Schweden Rohrbach verfdionten. Aber 
zu feinem Entfelden hörte er, da|? die Schweden immer 
weiter vordrängen, ja, dafr fie fchon das Schloß Witting- 
haufen, das man von einer Anhöhe bei Rohrbach aus fehen 
kann, belagerten. Und eines Tages fah man, da|? das Schloß 
brannte. Die Schweden hatten es erobert, geplündert und 
angezündet. Doch rückten die Schweden zur großen Freude 
des Grafen nicht mehr vor, fondern kehrten um. Der 
30 jährige Krieg war zu Ende. Darauf erfüllte der Graf 
Rödern fein Gelübde und baute das Kirchlein „Maria Troft" 
am Berge bei Rohrbach. 
Jede Sage hat einen wahren Kern. Diefe allein wird 
keine Ausnahme machen. 
3. Und noch ein Beweis, freilich kein zwingender: Unter¬ 
halb des Schloffes Wittinghaufen (tand ein herrfchaftlicher 
Meierhof, der nach Schmidt : „Siedlungsgefchichte" im Jahre 
1652 aufgelöft und an 25 Holzhauer verteilt wurde. Warum 
tat dies die Herrfchaft Rotenberg? 
Wenn man annimmt, da(? das Schloß im Jahre 1648 
von den Schweden zerftört wurde und die Herrfchaft das 
Schloß nicht mehr aufbauen wollte, i(t es begreiflich, da(? (le 
auch den Meierhof nicht mehr bewirtfchaften wollte, der, 
da er 1000 m über dem Meer liegt, ohnehin nur einen recht 
kargen Ertrag abwirft. 
Andere behaupten, dafr die Burg Wittinghaufen nie 
von den Feinden, auch nicht von den Schweden zerftört 
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