Volltext: Geschichte und Geschichten um Friedberg

der über Friedberg—Haslach nach Ober~0(terreich führt, 
fchüt?en. Vielleicht [olite die Burg audi ein Schut? für die 
zwei Klöfter Hohenfurth und Schlägl fein, die beide bei¬ 
läufig gleich weit von St. Thoma entfernt (ind und die 
beide den Rofenbergern am Herzen lagen. Schlägt war 
1218 gegründet, Hohenfurth 1259. Ein RaubritterfchloÜ! war 
St. Thoma wohl nie. 
Die Kirche in St. Thoma dürfte älter fein als die Burg. 
Sie war früher eine felbftändige Pfarrkirche. Im 14. Jahr¬ 
hundert wurde aber das Pfarramt nach Deutfch-Reichenau 
verlegt. St. Thoma blieb eine Filialkirche. (Ladenbauer, S. 44.) 
Die Burg Wittinghaufen wird in der Gefdiichte nicht 
oft erwähnt. Im Jahre 1400 wurde hier König Wenzl der 
Faule für kurze Zeit gefangen gehalten. Heinrich von Rofen- 
berg hatte mit einer Anzahl von Adeligen einen Aufftand 
gegen den König Wenzl — denfelben, der den hl. Johann 
von Nepomuk in die Moldau hatte ftürzen laffen — erregt, 
hatte ihn gefangen und zuerft in das Schloß Krummau ge¬ 
führt, dann nach Wittinghaufen und zuletzt nach Schloß 
Wildberg im Hafelgraben bei Linz. 
In der Zeit der Reformation (1550 und weiter) foil 
hier ein Pfarrer gewefen fein, der der katholifchen Religion 
treu blieb. Auch einige Dörfer der Pfarre Friedberg folien 
katholífch geblieben fein (Wadetftift, Heinrichsöd, Lippen), 
während in Friedberg felbft ein proteftantifcher Pfarrer ge¬ 
wefen fein foil. Die katholifchen Dörfer wollten ihre Toten 
nicht von einem proteftantifchen Pfarrer begraben laffen 
und führten fie deshalb nach St. Thoma. Darum heiftt heute 
noch ein Weg bei diefem Orte „Totenweg". Und die Wadet- 
ftifter halten heute nodi ihren fogenannten „Frafckirta" nicht 
mit den Fried bergern zu Bartlmai, fondern mit denThomafern 
zu Maria Namen. (Siehe dazu Heinridi Micko: „Die Mundart 
von Wadetftift im Böhmerwald", Seite 2. Er fagt aber nichts 
von diefer proteftantifchen Zeit.) 
Wann i(t die Burg Wittinghaufen, die feit langer Zeit 
eine Ruine ift, zerftört worden? 
Die zünftigen Gefchíchtsforfcher fagen, da|? fíe von der 
Herrfchaft ihrem Schickfal überlaffen worden fei, und da|? 
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