Volltext: Die Frühgeschichte [20] (Erster Band / 1939)

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Heiligen handelt und daß sich darum auch die Reliquien desselben im 
Bereiche der Salzburger Kirche befunden haben werden 25 ). Man könnte 
versucht sein, an die Maximilianskirche zu Treffen in Kärnten als 
Stätte der Reliquien zu denken, wenn sie nur mit der Schenkung Karl 
manns nach Altötting in Verbindung gebracht werden könnte 26 ). Aber 
auch wenn es der Fall wäre, so könnte dort auch nur eine Zwischen 
station, nicht der Ausgangspunkt des Maximilianskultes gewesen sein. 
Denn Treffen war in römischer Zeit nicht von Bedeutung. War der 
Leib des Heiligen noch in Cilly (Celeia), wo ja der hl. Maximilian Tod 
und Grab gefunden haben soll? Cilly wäre nicht gerade außerhalb der 
Reichweite der Macht Karlmanns gelegen gewesen. Er hätte sich den 
Leib des Heiligen von dort sicherlich verschaffen können. Es muß jedoch 
auffallen, daß in Cilly kein Zeichen des Maximilianskultes in älterer 
Zeit zu beobachten ist. Allerdings, es gibt ein Protokoll aus dem Jahre 
1304 über die Auffindung der Gebeine des hl. Maximilian an der Stelle 
der Hinrichtung und über ihre Überführung in die Minoritenkirche zu 
Cilly — bedingt durch die einer Witwe gewordenen Erscheinung des 
Heiligen 27 ). Der Zeitpunkt ist jedoch zu eindeutig, um nicht erkennen 
zu lassen, daß die im Jahre 1289 erfolgte feierliche Erhebung der Reli 
25. Die Maximilianskirche zu Treffen ist unter Erzbischof Konrad (1125 —1147) 
zuerst bezeugt, Salzb. UB. II n. 131. E. Klebl will die Entstehung zwischen 879 bis 
907 annehmen, Carinthia I 1927 H. 4—6, S. 115. Eine weitere alte Maximilians 
kirche hat E. Klebl a.a.O. S. 115 bei Völkermarkt festgestellt. Ein altes Maximilians 
patrozinium besitzen auch die Kirchen zu Burgkirchen a. d. Mattich, Maxglan bei 
Salzburg, Grabenstätt am Chiemsee und Kraiburg a. Inn. Mit Stationen des Leibes 
des hl. Maximilian haben aber diese Patrozinien nichts zu schaffen, wie R. v. Koch- 
Sternfeld (Beitr. z. Land- und Volkskunde I, S. 179) u. A. Huber (Einführung u. 
Verbreitung d. Christentums I 127) dachten. 
26. Sie ist jedoch Eigenkirche des erzbischöflichen Stuhles von Salzburg. 
27. O. Redlich u. A. E. Schönbach, Des Gutolf von Heiligenkreuz Translatio s. Deli- 
cianae, SB. d. K. Ak. d. W. in Wien phil. hist. Kl. Bd. CLIX, 2. Äbt. (Wien 1908), 
S. 7. MG. SS. XXV f.653.
	        
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