Volltext: Landeskunde von Oberösterreich

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der Heimat, theils auf einem anderen Schauplatze um Kunst 
und Wissenschaft große Verdienste erworben haben und ihrem 
Vaterlande zur Zierde, zur Ehre gereichen. 
Der beschränkte Raum dieses Buches gestattet selbstver¬ 
ständlich nicht, ein sogenanntes oberösterreichisches Künstler- und 
Gelehrtenlexion aufzunehmen; es ist nicht möglich, alle Männer 
des Landes, welche sich einen berühmten oder doch vielseitig ge¬ 
nannten Namen auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft 
erworben haben, einzeln aufzuführen. 
Es können nur die hervorragendsten Vertreter der 
Kunst und Wissenschaft erwähnt werden. Sie sind zwar 
nicht alle Söhne unseres Landes; aber da sie dem Wole unseres 
Vaterlandes ihre Kräfte widmeten, so möge der Oberösterreicher 
ihre Namen kennen. 
Dichtkunst. 
Da von den oberösterreichischen Dichtern, die im Zeitalter 
des Rittertums ihre Wirksamkeit entfalteten, bereits früher in 
diesem Buche gesprochen wurde, so sollen hier nur die Dichter 
des 18. und 19. Jahrhundertes erwähnt werden. 
Michael Denis geboren 1729 zu Schärding, trat 1747 
zu Wien in den Jesuitenorden ein und starb als Hofrat und 
Custos der Hofbibliothek in Wien 1800. 
Er machte zuerst sein Vaterland Oesterreich mit der Litera¬ 
tur des nördlichen Deutschland bekannt. Als Vorbild bei seinen 
Dichtungen hatte er Klopstock. Denis dichtete Bardengesänge, 
Oden z. B. zum Lobe Maria Theresia's, Vaterlandslieder, 
Sined's Klagen. 
Seine Gedichte sind durch tiefes Gefühl und Vaterlands¬ 
liebe hervorragend. 
Alois Blumauer geboren 1755 zu Steyr, wurde 1772 
Jesuit, nach Aufhebung des Jesuitenordens Censor und starb 1798. 
Er travestierte Virgil's „Aeneis", die Abenteuer des from¬ 
men Helden Aeneas. Seine lyrischen, meist komischen Gedichte 
haben vielfach einen gemeinen Inhalt, einige („an die Donau") 
sind ernst und würdig gehalten. 
In unserem Jahrhunderte: 
I. Mayrhofer, Mathias Leopold Schleifer, Otto 
Prechtler, die beiden Mitglieder des Benediktinerstiftes Krems¬ 
münster Beda Piringer und Amand Baumgarten. Der 
Letztere ist zugleich als volkstümlicher Schriftsteller durch sein 
Werk „Aus der volksmäßigen Ueberlieferung der Heimat" rühm¬ 
lichst bekannt. 
Eine vorzügliche Pflege fand schon im vorigen, besonders 
aber in unserem Jahrhunderte die Volksdichtung.
	        
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