Volltext: Landeskunde von Oberösterreich

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beschäftigte sich nur mit dem Waffenhandwerk. Von einer Volks¬ 
bildung war noch keine Rede. 
In den Klöstern gab es wol Schulen, in denen aber nur 
die Zöglinge für ihren künftigen Beruf als Priester heran¬ 
gebildet wurden. 
Die berühmteste Klosterschule war die in St. Florian. 
Ueber die innere Einrichtung derselben ist allerdings sehr wenig 
bekannt. Aber sie hat stets einen ehrenvollen Ruf bewahrt und 
hatte zalreiche Schüler, von denen mehrere später einflußreiche 
Aemter bekleideten. 
5. Industrie und Handel. 
Dem Aufschwünge der industriellen und Handelsthätigkeit 
standen viele Heinnisse entgegen: der schlechte Zustand der 
Strassen, die Unsicherheit auf dem flachen Lande, 
welche besonders unter Kaiser Friedrich III. durch die Wirk¬ 
samkeit der Raubritter und Wegelagerer eine sehr bedenkliche 
Höhe erreichte. Die Kaufleute mußten, um ihre Waaren vor 
feindlichen Angriffen zu sichern, immer ein bewaffnetes Gefolge 
zur Seite haben. 
Die Gegenstände des oberösterreichischen Handels waren 
Salz, Leinwand und Eisenwaaren. 
Auf Veranlassung der Witwe Albrecht's I. der Königin 
Elisabet wurde der Bergbau aus Salz zu Hallstadt eifrig be¬ 
trieben. Der genannten Königin war der größte Theil des 
heutigen Salzkammergutes als Witwentum von ihrem Gemale 
angewiesen worden. 
Die Leinenindustrie wurde besonders im Mühlviertel 
betrieben. 
Als wichtigster Zweig, der oberösterreichischen Industrie 
galt aber stets die Erzeugung von Eisenwaaren. Der 
Hauptsitz dieses Industriezweiges war die Stadt Steher mit 
ihrer nächsten Umgebung an den Flüssen Ens und Steher. 
8. 17. 
Jas Land ov der Ens unter der Jkegiernng des Kaisers 
Maximilian l. 1493—1519. 
Maximilian I. war ein ritterlicher Fürst, der zugleich eine 
lebhafte Empfänglichkeit für Wissenschaften und Künste besaß. 
Beredtsamkeit und Gewandtheit in der Behandlung der Re¬ 
gierungsgeschäfte zeichneten ihn Vortheilhast vor seinem Vater 
Friedrich III. aus. Er trug sich mit großen Plänen, die theil- 
weise einen abenteuerlichen Charakter zeigten. Er wollte die 
deutsche Kaisermacht in Italien wieder fest begründen und die
	        
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