Volltext: Landeskunde von Oberösterreich

und Unterrohr bei Kremsmünster erinnern, eine Burg. Der 
Stamm der Rohrer erlosch im Lande ob der Ens im Jahre 1487. 
Die Herren von Wesen. Sie waren Lehensleute des 
Bischofs von Passau und hatten 2 Burgen Ober- und Nieder- 
Wesen. An sie erinnert der Name Wesenurfahr an der 
Donau. 
Von hervorragender Bedeutung waren die Familien. der 
Polheime, der I ö r g e r, die im Hausruck- und Traunviertel 
zalreiche Herrschaften hatten, ferner die Losensteine, Völ¬ 
ten st orfe,Star hemberge und viele andere Adelsgeschlechter. 
4. Klöster. 
Die wichtigsten Klöster, welche in diesem Zeitraume errichtet 
wurden, sind: 
Die Klöster der minderen Brüder oder Minoriten 
zu Linz, Ens und Wels. Die beiden Klöster dieses Ordens 
zu Linz und Ens waren Stiftungen der Herren von Walsee, 
das 3. Kloster dieses Ordens zu Wels war wahrscheinlich eine 
Stiftung der Herren von Polheim. 
Das Kloster des heil. Geistordens zuPulgarn wurde 
von dem Besitzer der Herrschaft Steyeregg Ulrich von Kapellen 
gestiftet. Die Bewohner dieses Klosters, Mönche wie Nonnen, 
beschäftigen sich mit der Pflege der Kranken und Pilger. 
Das Kloster der Cisterzienser-Nonnen in Schlier¬ 
bach wurde 1355 von Eberhard von Walsee gegründet und 
bestand als Frauenstift fort bis zum Jahre 1554. 
Das Collegiatstift zu Mattighosen wurde von 
Bürgern dieses Ortes und ihren Hausfrauen 1432 gegründet. 
Es lebten in demselben 8 Chorherren unter einem Dechant. 
Das Dominikanerkloster zu Step er entstand im 
Jahre 1472. 
Das Kloster der Franziskaner zu Pnpping bei 
Eferding war eine Stiftung der Grafen von Schaunberg 1478, 
das der Paulaner zu Oberthalheim bei Vöcklabruck eine 
Stiftung der Freiherren von Polheim und Wartenburg 1497. 
Mehrere dieser erwähnten Klöster gierigen durch den Einfluß 
der Reformation oder Kirchenspaltung zu Grunde. 
Durch die Bemühungen des Diözesanbischoss von Passau, 
durch die Bemühungen der Klostervorstände wurden zur Hebung 
der Seelsorge die Pfarreien bedeutend vermehrt. 
4. Wissenschaft und Kunst. 
Diese beiden Zweige der menschlichen Geistesthätigkeit fan¬ 
den noch immer ihre ausschließliche Pflege in den Klöstern. 
Die weltlichen Stände hatten keinen Antheil daran; der Adel
	        
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