Volltext: Die Geschichte des jüdischen Volkes in Europa (5, Europäische Periode ; Das späte Mittelalter ; 1927)

Anhang 
des actes de Jaime I., Pedro III., Alphonso III. et Jaime II., rois d’Aragon, 
concernants les juifs“, REJ. 1910—1924, Band LX—LXXVIII). Dem 
Sammler dieses reichhaltigen Stoffes steht nunmehr bevor, die Akten 
aus der nachfolgenden Zeit, von 1327 bis 1492, zu sichten. Hin 
gegen harren die kastilischen Archivalien immer noch der Bearbeitung 
und verheißen, nach den kurzen Titelverzeichnissen von Jacobs zu urteilen 
(„An inquiry into the Sources of the History of the Jews in Spain“, 
London 1894), reichliche Ausbeute 1 ). 
Das spärliche Aktenmaterial zur Geschichte der Juden in den erst im 
späten Mittelalter auf der geschichtlichen Bühne erscheinenden Ländern 
Polen und Rußland ist in den folgenden Sammelwerken zu finden: im 
„Russko-jewrejskij Archiv“ von Berschadski (die ersten Nrn. des I. und 
III. Bandes, Petersburg 1882 und 1903), in den „Regesty i Nadpissi (In 
schriften)“, Band I (Petersb. 1898) und im „Dyplomatariusz“ von Berson 
(Warschau 1910; s. unten, Bibliogr. zu S 63). 
Hingegen ist für eine Reihe von mittelalterlichen Zentren das für die 
in Frage kommende Periode unentbehrliche Baumaterial noch immer 
nicht zusammengetragen; es sind dies: Frankreich, Italien mit Ausnahme 
von Sizilien, Spanien mit Ausnahme von Aragonien in der Zeit vom XIII. 
bis zum Beginn des XIY. Jahrhunderts sowie England im XIII. Jahr 
hundert (hinsichtlich der englischen Juden liegt nur dürftiges Quellen 
material in dem veralteten Buche von Tovey, Anglia Judaica, Oxford 
1738, vor). 
Was den aus jüdischen Quellen, aus den Gemeinde- und synagogalen 
Büchern sowie aus dem rabbinischen Schrifttum geschöpften Urkunden 
stoff betrifft, so besitzen wir bisher auf diesem Gebiete nur vereinzelte 
Sammlungen von Exzerpten oder Regesten, die in Zeitschriften, Jubiläums 
sammelwerken oder in Beilagen zu manchen Untersuchungen (so Auszüge 
aus den rabbinischen Responsen in dem Anhang zum Buche von M. Hoff- 
mann: „Der Geldhandel der deutschen Juden bis zum Jahre i35o“ und 
in der weiter genannten Abhandlung von Baer über die aragonischen 
Juden) verstreut sind. Dies ist umsomehr zu bedauern, als die viele 
Bände umfassenden rabbinischen Responsen solcher Führer des Judentums 
wie Raschba, Isaak b. Schescheth, R. Meir-Rothenburg, „Or-Sarua“ (Vater 
und Sohn), R. Jakob Weil, R. Israel Isserlein und R. Israel Bruna reich 
lichen Stoff für einen gewichtigen Kodex geschichtlicher Regesten in sich 
bergen. Erst in jüngster Zeit wurden auf Anregung des Jewish Theological 
Seminary in New York aus verschiedenen Publikationen geschöpfte Bruch 
stücke von Entscheidungen mittelalterlicher Rabbinerkonferenzen sowie 
Satzungen einiger Gemeinden zusammengestellt und mit Texterläuterungen 
t) Im Aufträge der Berliner „Akademie für die Wissenschaft des Juden 
tums“ ist Fritz Baer, der Verfasser einer eingehenden Monographie über die 
aragonischen Juden des XIII. und XIV. Jahrhunderts, zur Zeit damit beschäf 
tigt, in den spanischen Archiven die die Juden betreffenden Akten zu sammeln 
und zu sichten. 
32 Dubnow, Weltgeschichte des jüdischen Volkes, Bd. V 
497
	        
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