Volltext: Die Geschichte des jüdischen Volkes in Europa (4, Europäische Periode ; Das frühere Mittelalter / 1926)

Anhang 
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goria mitsamt seiner Umgebung, Gorgyppia sowie manche andere Ort 
schaften im Skythenlande, in Taurien oder der Krim und im Gebiete des 
Asowschen Meeres. 
Italien: Rom und einige andere in Latium gelegene Ortschaften, Mai 
land, Ferrara, Bologna, Ravenna, Genua, Brescia und noch andere in 
der Umgegend von Venedig gelegene Ortschaften, sowie Pola, Gapua, 
Neapel, Puteoli, Salerno, Venosa und Tarent (in den Provinzen Apulien 
und Calabrien). 
Sizilien und Sardinien: Syrakus, Catania, Messina, Palermo, Agrigent, 
Karalis, Sant-Antioco u. a. (Siedlungspunkte, die im VI. Jahrhundert 
häufig in den Briefen des Papstes Gregor des Großen erwähnt werden). 
Spanien: Illiberien (Elwira), Adra, Merida, Toledo, Gordova, Tor- 
tosa, Mahon (auf der Insel Minorka). 
Gallien und das Frankenreich: Lyon, Narbonne, Marseille, Arles, Avi 
gnon, Bordeaux, Clermont-Ferrand, Dijon, Orleans, Paris. 
Deutschland: Köln, Regensburg. 
Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Ausgrabungen in den verschie 
denen europäischen Ländern noch manche neue Spuren aus der „vor 
geschichtlichen Periode“ der einen oder anderen jüdischen Siedlung ans 
Tageslicht fördern werden. Besonders wertvolles Material zur Bestim 
mung des Kulturniveaus der Kolonien und ihrer Verfassung bieten unter 
den bisher gesammelten epigraphischen Daten die zahlreichen, in Rom 
und Süditalien zutage geförderten Grabschriften. Auf die Bedeutsam 
keit dieser Funde hat zuerst Schürer in seiner Monographie: „Die Ge 
meindeverfassung der Juden in Rom in der Kaiserzeit nach den Inschrif 
ten“ (mit vielen Musterbeispielen dieser Inschriften; Lpz. 1879) hinge 
wiesen und die Ergebnisse seiner Forschungen später auf Grund neuer 
Entdeckungen in seinem grundlegenden Werke: „Geschichte des jüdi 
schen Volkes im Zeitalter Jesu Christi“, Bd. III, 4- Aufl., 1901, S. 57 f. 
und 81 f., auch noch ergänzt und vervollständigt. Im Jahre 1896 wurde 
dieses Material außerdem von Vogelstein und Rieger, den Verfassern der 
„Geschichte der Juden in Rom“, einer teilweisen Bearbeitung unterzogen 
und in zahlreichen Auszügen wiedergegeben (195 römische Grabschriften 
im Anhang zu Bd. I). Speziell die römischen Inschriften wurden von 
dem Berliner Gelehrten Nikolaus Müller erforscht, der im Jahre 1912 
eine Untersuchung über die jüdische Katakombe in Monteverde veröf 
fentlichte; viele dieser Inschriften wurden von ihm "selbst zuerst entdeckt 
und untersucht („Die jüdische Katakombe in Monteverde zu Rom“); 
überdies erschien im Jahre 1919 sein posthumes Werk „Die Inschriften 
der jüdischen Katakombe zu Rom“, herausg. v. N. A. Bees, mit 173 
Abbild. Oben im Text (§2) haben wir bereits auf Grund der römischen 
Epitaphien, aus der Sprache, in der sie abgefaßt sind, und aus den in 
ihnen vorkommenden Eigennamen, Titeln und einzelnen Wendungen eine 
Reihe von die Zusammensetzung und Verfassung der jüdischen Gemein 
den in Rom sowie ihre kulturellen Verhältnisse betreffenden Verallge
	        
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