Volltext: Denkmale der Kunst in den südlichen Kriegsgebieten

einem Kriegshafen gestaltet. Aber erst zu Augustus Zeiten ent¬ 
faltete sich die Stadt — wie Aquileja — zu hohem Glanze. 
Drei Tore sind erhalten: das Herkules-Tor; ein zweibogiges 
Tor, genannt „Porta gemina“, und das schönste von allen, 
das Siegestor, das seit dem Mittelalter im Volksmunde kurz¬ 
weg „Porta aurea“ oder „aurata“, die Goldpforte, genannt 
wird (Abb. 51). 
Der schöne, im korinthischen Stile, 19 v. Chr., erbaute 
Tempel am Forumplatz war dem Augustus und der Göttin 
Roma geweiht (Abb. 53). An der Stelle des Kapitols steht das 
Kastell, von den Venezianern im XVII. Jahrhundert erbaut, 
am Anfang des XIX. Jahrhunderts durch Kaiser Franz er¬ 
neuert. 
Viele Werke der Antike sind in Pola erhalten geblieben, 
viele wurden aber zu neuem Baumaterial verwendet: für die 
Kirchen und Paläste Venedigs. Gar manche römische Säule, 
manches Kapitell und Gesimse aus Pola ziert heute die Markus¬ 
kirche. 
Polas Bedeutung erlosch für längere Zeit mit dem Falle 
des weströmischen Reiches. Doch bereits 1148 bemächtigten 
sich seiner die Venezianer, denen es in der Folge die Genueser 
streitig machten, so daß es zu blutigen Kämpfen um die Stadt 
und schließlich, 1379, zu ihrer Zerstörung kam. Die weiteren 
Schicksale hat sie mit denen Istriens gemeinsam. Im Jahre 1848 
wurde Pola zum österreichischen Kriegshafen bestimmt und 
1856 der Grundstein zum heutigen Arsenal gelegt. 
Der Dom (Abb. 54), eine frühchristliche Gründung, wurde 
im XV. Jahrhundert vollständig umgebaut. Ein ähnliches 
Schicksal erfuhr auch das Rathaus (Abb. 55), das die 
Venezianer an Stelle eines vermutlichen Dianatempels im 
Jahre 1296 errichtet hatten. Es fiel der genuesischen Zer¬ 
störung größtenteils zum Opfer, wurde später mehrfach restau¬ 
riert, Ende des XVI. Jahrhunderts aber mit Verwendung vieler 
alter Bestandteile vollständig erneuert. 
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