Volltext: Das Schützenregiment Graz Nr. 3 und der steirische Landsturm im Weltkrieg 1914 - 1918 II. Band (II. / 1931)

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für das Kommende und die tiefe Trauer verbarg, feine Helden nicht, wie erhofft, 
in die venetianifche Tiefebene und damit zum Frieden führen zu dürfen. Obstl. 
T e n n e r, weit über die Grenzen der Monarchie als Kommandant des k. u. k. 
Fecht- und Turnlehrinstitutes, als Organisator und Verbreiter des Fechtens und 
als Fechter von internationalem Rufe bekannt, hat das Regiment während 
der ganzen Offensivkämpfe geführt. Er verstand es, feine persönliche Tapfer¬ 
keit und sein Siegesbewußtsein durch das Offizierskorps auf die Mannschaft 
zu übertragen und bildete mit sener ruhigen, entschiedenen Befehlsgebung in 
den kritischen Momenten den Grundpfeiler, auf dem sich die Erfolge aufbauten. 
Er verlangte viel, aber nie Unmögliches, da er durch häufiges Besichtigen der 
Feuerlinie über die Gefechtsverhältnisse aus eigenen Eindrücken am besten 
orientiert war. Obstl. Tenn er mußte als Soldat wohl oft strenge scheinen, 
obwohl ihn der Mensch zur Milde drängte, manchem Wunsche im Interesse der 
Gesamtheit entgegentreten, wo ihm persönlich Gewährung näher lag. Doch dort, 
wo es sein streng soldatisches und gerechtes Empfinden zuließ, war er allen 
ein milder, großzügiger und gerechter Vorgesetzter, der die Leistungen, einzeln 
und in der Gesamtheit, würdigte. Unter der Kommandoführung des Obstl. 
Tenn er verschmolzen im harmonischen Dreiklange Kommandant, Offiziers¬ 
korps und Mannschaft zu einem mächtigen Akkord, der zur freudigen, strengsten 
Pflichterfüllung und zum schönsten Lohne für den Soldaten führte: das Rgt. 
erfocht unter der sicheren Führung seines schneidigen Kmdten eine Reihe schöner 
Siege ohne Rückschlag. 
Am 23. Juni, der unter normaler Gefechtstätigkeit verging, langten die 
Detailanordnungen der 22. L.I.T.D. und 43. L.I.Brig. für das Beziehen der 
Dauerstellung ein. Sie verfügten als Rückzugsbeginn- die Nacht vom 24. auf den 
25. Juni, ordneten die Verschiebung der Art., Inf. und des Trosses (Gefechts¬ 
train), regelten Aufklärung, Verbindung und Sprengungen und setzten die Ab¬ 
schnittsgrenzen. der Truppenkörper fest. Auf Grund dieser Weisungen gab das 
Rgtskmdo. seine Befehle aus. Demnach hatte L.J.R. 3 um Mitternacht vom 24. auf 
den 25. Juni im Anschluß an HI. I.R. 73 und den linken Flügel Baon Herr¬ 
mann den Rückzug über Rücken Roncalto zu beginnen, gleichzeitig L.J.R. 26 
im. Anschluß an Jg. 11 den rechten Flügel über Zocchi zurückzunehmen. Die 
Zwischenstellung des Rgts., von Wegkreuzung bei Villa Rossi bis Südende von 
Costa, hatten die Baone II und III in gleicher Gruppierung mit ihren M.E., 
jedoch ohne I.G.A. und M.W., zu beziehen. Als Nachhut war in der Stellung 
von jeder Komp. 1 Zug zurückzulassen. Die Nachhutzüge hatten vereint um 
2 Uhr 50 des 25. Juni, stärkere Patr. stehen lassend, dem Rgte. zu folgen. Laut¬ 
lose Stille und verläßliche Abräumung jeglichen Materials wurde gefordert. Ein 
wolkenloser Himmel zierte den Morgen des 24. Juni. In den Stellungen wurde 
nur mehr zum Schein gearbeitet, um den Gegner durch Ausbleiben der gewohnten 
Geräusche nicht stutzig zu machen. Sonst war man damit beschäftigt, bis zur 
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