Volltext: Das Schützenregiment Graz Nr. 3 und der steirische Landsturm im Weltkrieg 1914 - 1918 II. Band (II. / 1931)

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grüne Grasfläche am Südhange vom Sisemol eingegrabene Besatzung. Ruhig, 
in ihre bescheidenen Deckungen verkrochen, ließen unsere Leute geduldig den 
Eisenhagel über sich ergehen. Der Voraussicht der Kmdten., die die vordersten 
Gräben nur ganz schütter besetzt hielten und die Leute in die Verbindungs-, 
Laufgräben und Res.-Stellungen verteilt hielten, war es zu danken, daß die 
Verluste des Baons nur 10 Tote und 20 Schwerverwundete betrugen. Um einem 
Vorbrechen des Feindes rasch begegnen zu können, wurde das II. Baon, dessen 
Kmdo. Hptm. Strohschneider übernommen hatte, zum Rgts.°Standpunkt 
südl. der Mühlen von Eck verschoben. 
In der Nacht zum 17. Juni versuchten sdl. Patrouillen gegen unsere 
Stellungen vorzufühlen. Sie erwarteten wohl, nach der vorangegangenen 
Art.-Beschießung leere Gräben zu finden. Als sie mit einem entsprechenden Feuer 
empfangen wurden, flüchteten sie eiligst in die Nacht hinaus. Die Italiener, die 
unsere nächtlichen Tätigkeiten mit allen Mitteln zu stören trachteten, beleuchteten 
ununterbrochen mit einem Scheinwerfer von der Höhe CM. Ecker aus unsere 
Stellungen und Zufahrtsmöglichkeiten. Sobald sie etwas Verdächtiges erspäht zu 
haben glaubten, verfolgten einige Schrapnellagen das vermeintliche Ziel. Dieser 
Umstand sowie die schwierigen Nachschubsverhältnisse gestatteten nur einmal, 
und zwar erst in der Nacht, den Kämpfern Menage zuzuschieben. Trotz aller 
dieser Schwierigkeiten war die Stimmung ausgezeichnet. Zgskmdten., U.O. und 
Mannschaften sahen am Tage verstohlen aus ihren Stellungen in das Tal und 
auf die gegenüberliegenden Höhen. Jeder hatte sich für den zu erwartenden 
Sturm einen Weg zurechtgelegt. Man erwartete schon mit Ungeduld die Stunde 
der Vorrückung, weil der Aufenthalt in der von allen Seiten eingesehenen 
Stellung immer unerträglicher wurde und weil man endlich für alle Mühen, 
Kämpfe und Strapazen durch den Abstieg in die sagenhaft schöne venetianische 
Tiefebene entschädigt sein wollte. 
Der 18. Juni begann mit einem ital. Trommelfeuer, das sich abwechselnd 
gegen die Stellungen des Baons Herrmann, gegen Gallio, Balle di Ronchi 
und alle Zufahrtswege richtete. Um 8 Uhr nachlassend, setzte es um 8 Uhr 30 wieder 
mit voller Heftigkeit ein und richtete sich nun hauptsächlich gegen den linken 
Flügel des Baons H e r r m a n n. Um 9 Uhr 30 breitete sich das Feuer auch auf 
den rechten Flügel, Abschnitt Siegel, aus und steigerte sich um 10 Uhr zu 
einem Feuerorkan. Rgtskmdt. Obstl. Senner und Oblt. Löschnig entgingen 
am Gesechtsstandpunkt, einem Granattrichter bei Roncalto, nur durch Zufall dem 
Tode durch ein schweres fdl. Geschoß. Nach einem vorübergehenden Abflauen 
des Feuers steigerte es sich um 11 Uhr wieder zu voller Heftigkeit. In das 
Trommeln der verschiedenen Kaliber mengte sich nun auch das Heulen der sdl. 
Wurfminen. Wieder waren die Abschnitte Siegel — Herrmann sowie der 
Raum der Brig.-Res. das Hauptziel der fdl. Geschosse. Erst als in den 
Nachmittagsstunden schwacher Regen einsetzte, der die Sicht erschwerte, mäßigte 
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