Volltext: Das Schützenregiment Graz Nr. 3 und der steirische Landsturm im Weltkrieg 1914 - 1918 II. Band (II. / 1931)

Theodor Kammberger und Fhr. Ernst Bauer) teil. In dieser Zeit fiel 
ihnen mit den 47ern vereint die schwere Aufgabe zu, die am Sasso Rosso ein¬ 
genisteten Italiener hinauszuwerfen. Am 9. Februar um 6 Uhr 45 brachen sie 
unter den Klängen altvertrauter Steirerlieder aus dem unwirtlichen Lager 
auf. Um 23 Uhr 45 war die Stellung, von wo aus der Angriff unternommen 
werden sollte, erreicht. Trotz reicher Fliegertätigkeit blieb die dichte Besetzung 
unserer Stellung dem Gegner unbekannt. Unser Art.-Vorbereitungsfeuer war 
ausgezeichnet. Ein Glück für das angreifende Baon war, daß das einsetzende 
starke ital. Art.-Feuer über die Stellung hinausging. Um 5 Uhr 30 fetzte der 
Angriff an. Mutig stürmten die braven Steirer, ganze Salven von Handgrana¬ 
ten werfend, gegen die fdl. Stellung, die im blutigen Handgemenge genommen 
wurde. 170 Alpini und 6 Osiziere wurden als Gefangene abgeführt. Eine Menge 
Handfeuerwaffen, darunter 6 MG., fielen in die Hände der tapferen Stürmer. 
Bis 15. Februar setzte der Italiener alles daran, um den schweren Verlust 
durch tägliches Trommelfeuer und durch Gegenangriffe wieder wettzumachen, 
doch alle diese Versuche scheiterten an der Wachsamkeit und Tapferkeit der 
heldenhaften 47er und Dreierschützen. 
5. Dreierschützen beim Ldst.J.R. 27 in Rumänien. 
Im Juli 1917 wurde eine Anzahl Dreierschützen-Offiziere und Mannfchafts- 
perfonen dem Ldst.J.R. 27 zugewiesen, das an der Ifonzofront kämpfte. 
Der Transport, der auch St. Luzia berührte, fand dort den Hptm. Ludwig 
Robitfchko (Ldst.J.R. 3) mit bewundernswerter Ruhe in einer Hölle von 
Granateneinschlägen seines verantwortungsvollen Amtes als Bahnhof-Kmdt. 
waltend. Kaum waren die Dreierschützen in der Front angelangt, wurde das 
Ldst.Rgt. nach Rumänien verlegt, wo es bei der 2. Mackensen-Offensive unaus¬ 
löschliche Beweise von Tapferkeit erbrachte. Hptm. Hans P r a t f ch e r, der 
damals schwer verwundet wurde, schilderte eine Kampfesszene aus dem Ringen 
bei Pitesti und Olefesti: 
„Tagelang tobte schon der Kampf nördlich und nordwestlich von Focsani mit wech¬ 
selnden Erfolg. Am 9. August 1917 wurde auch das LdstönfRgt. Nr. 27 eingesetzt. 5m 
Chaos berstender Granaten und turmhoch emporschnellender Erd- und Wasserbündel be¬ 
zwangen wir den Putnaübergang und nötigten im Anschlüsse an deutsche Sturmtrupps 
den sich hartnäckig zur Wehre sehenden Gegner zur Räumung seines vordersten Kampf- 
grabens. Ein weitverzweigtes, kunstvoll angelegtes Grabennetz, überwuchert von dichtem, 
mannshohem Gestrüpp, begünstigte die Feinde stets zu überraschenden Flanken- und 
Rückenangriffen, die, mit größter Erbitterung geführt, immer im Handgemenge ihr furcht¬ 
bares Ende fanden. 
Mit der Bestimmung als Bataillonsreserve erreichte die 8. Kompagnie gegen 14 Uhr 
45 Min. den Fuß des steilen östlichen Putnatalrandes gegenüber von Purcelesti, während 
das 2. und 3. Baon schon seit Stunden im schweren Ringen standen. Gegen 15 Uhr ver¬ 
nahm man bereits im Rücken der Kämpfenden aus der Richtung Olesesti unter wuchtigen 
Granateinschlägen starkes, sich immer mehr näherndes Gewehrfeuer. Der leere rumänische 
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