Volltext: Das Schützenregiment Graz Nr. 3 und der steirische Landsturm im Weltkrieg 1914 - 1918 II. Band (II. / 1931)

zu dem jedes der vier Regimenter 1 Komp, stellte. So entstaird auch das 
„Sturmbaon 22“, dessen 1. Komp, die Stürmer des Sch.R. 3 bildeten. Es 
war um die Mitte des Jahres 1918 in Dimaro stationiert und hatte am Tonale- 
Paß einige sehr schwierige Aktionen durchgeführt, an denen die Dreierschützen 
wieder hervorragend beteiligt waren. 
Jedem Sturmkameraden wird die schöne Zeit beim Sturmbann immer in 
Erinnerung bleiben. „Gut Sturm!" 
Hauptmann Egon Wurst. 
2. Albanien. 
Anfang Juni 1917 ging vom Ersatzbaon Graz unter Kmdo. des Lt. Thal¬ 
hammer eine aus frontdiensterfahrenen Unteroffizieren gebildete Instruk¬ 
tions-Abteilung, etwa 40 Gewehre, mit der Bestimmung zum Albaner Baon IV 
Tirana, nach Albanien ab. Mit der Bahn über Bosn. Brod—Sarajevo—Sebe- 
nico, zu Schiff nach Antivara und mit der Feldbahn über die montenegrinischen 
Berge nach Wirbassar, zu Schiff über den Skutarisee nach Skutari und schlie߬ 
lich streckenweise, teils mit der Feldbahn, teils mit der Drahtseilbahn und im 
Fußmarsch gelangte die Abteilung nach Tirana, wo aus albanischen Rekruten 
das Albaner Baon IV aufgestellt wurde und die Aufteilung der Instruktoren 
vom Sch.R. 3 erfolgte. Bei einer mörderischen Hitze von 50 bis 60 Grad Celsius 
wurde mit der Rekruten-Ausbildung begonnen, die sich auf die Morgen¬ 
stunden von 4 bis 9 und die Abendstunden nach Sonnenuntergang beschränken 
mußte. Trotz der großen Sprachschwierigkeiten, mit denen die Instruktions¬ 
Abteilung zu Kämpfen hatte, entstanden aus den eingeborenen Albaner-Rekruten 
während einer kaum dreimonatlichen Ausbildungszeit kriegstüchtige Kompn., die 
an der Front Balona—Berat—Elbaffan ihre Heimat wacker verteidigten. Ob¬ 
zwar in jener Zeit in diesem Abschnitt keine große Schlacht geschlagen wurde, 
hat doch mancher brave Steirer auf dem sonnendurchglühten Boden sein Leben 
gelassen. Franktireurs, die auf wochenlangem Fußmarsch begriffene Urlauber 
aus dem Hinterhalt abschaffen und beraubten, Angriffe ital. Flugzeuggeschwader 
und nicht zuletzt die tückische Malaria, waren dort oft ein gefährlicherer Feind 
als der offene Gegner an anderen Fronten. 
3. Dreierschützen im Verbände des Schützenregimenies 2. 
Nach den äußerst verlustreichen Kämpfen der 7. Isonzoschlacht wurde das 
XVIII. (?) Ma.Baon, das sich zu dieser Zeit in einer Ausnahmsstellung auf der 
Panarotta in Südtirol befand, zur Auffüllung der gelichteten Reihen des 
Sch.R. Nr. 2 auf der Karstfront eingesetzt. Das Baon traf am 9. November 1916 
unter Kmdo. des Hptm. Neupauer in Gabroviza beim Sch.R. 2 (Kmdt. Obst. 
Leop. Hirsch) ein und wurde als 2. Baon eingeteilt. Die Kampfstellung des 
Baons war der Nordabhang des Faiti hrib, der erst im schweren sdl. Art.- und 
Inf.-Feuer mit Fuchslöchern, Sandsackstützpunkten und Kavernen ausgebaut 
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