Volltext: Das Schützenregiment Graz Nr. 3 und der steirische Landsturm im Weltkrieg 1914 - 1918 II. Band (II. / 1931)

Unsere Regimentskommandanten im Weltkriege: 
Oberst Franz Flach (Schlacht bei Przemyslany); 
Oberst Albert Sommer (Schlacht bei Nowe Miasto); 
Oberstlt. des Gstbskps. Oskar v. Jaeger (Karpathen: Tokarnia); 
Oberstlt. Gustav Fässer (Karpathen: Tokarnia, Zmigrod, Richwald); 
Oberstlt. Franz Seidler (Karpathen: Kastelik vrh); 
Oberstlt. G u st a v Fässer (Karpathen: Kiskurima, Haszlin); 
Oberst Franz Seidler (Kämpfe am Dnjester und Pruth und bei Zezawa); 
Oberstlt. Rudolf Thom (Doberdo); 
Oberstlt. d. Gstbskps. Otto v. Gellinek (Doberdo); 
Oberst Heinrich v. Tenner (Doberdo. Südtirol 1916, Zebio, Flitsch, Mte. 
Pertica, Col del Orso, Tonale). 
* * 
Gedanken und Erinnerungen des Regimentsseelsorgers 
Feldkuraten Dr. Joses Steiner. 
(Fortsetzung zum I. Band, Seite 158—162.) 
Das Bild über die Tätigkeit der Regimentsseelsorge wäre unvollständig, 
wenn nicht auch im II. Band der Regimentsgeschichte darüber berichtet würde. 
Gegenüber den ersten Monaten des Krieges war in der Folge durch Erfah¬ 
rung in der Kriegssührung eine gewisse Ordnung wahrzunehmen. Der Kriegs¬ 
und Kampfmittel gab es immer neue und furchtbarere, aber das wüste Durch¬ 
einander der ersten Monate hatte der Krieg einigermaßen verloren. Dies wirkte 
sich auch auf die Seelsorge vorteilhaft aus. Das Regiment hatte sich durch die 
Retablierung in Prosecco gestärkt und war nun für den Hochgebitgskrieg be¬ 
stimmt, für den die Natur der Steirer besonders eingestellt war. 
An einem schönen Maientage des Jahres 1916 erhielt ich in der Lungenheil¬ 
stätte Enzenbach, wo ich nach meiner Wiederherstellung die Seelsorge bei den 
dortigen lungenleidenden Soldaten zu versehen hatte, den Befehl zur neuer¬ 
lichen Einrückung. Jubelnd nahm ich ihn auf, wußte ich doch, daß ich wieder 
zu meinen Dreierschützen komme, um mit ihnen Freud und Leid des Front¬ 
lebens zu teilen. Während des siegreichen Vormarsches auf Asiago traf ich beim 
Regimente ein und hatte sogleich reichlich Gelegenheit, am Hilfsplatz, wo Chef¬ 
arzt Dr. Hammer seines Amtes waltete, den Schwerverwundeten religiösen 
Beistand zu leisten. Das Regiment war zunächst über Gallio hinaus bis auf 
den Mte. Sisemol siegreich vorgedrungen. 
Nach dem Rückzüge aus den Mte. Zebio trat etwas Ruhe ein. Diese Nerven¬ 
entspannung benützten wir zur Abhaltung eines Feldgottesdienstes. Bald war 
hinter der Front von den Pionieren ein schmuckes Wald-Altärchen mit einer 
Kanzel errichtet, mit Reisig geziert und die von den Katholiken Steiermarks 
gespendete Feldkapelle aufgestellt. Die Feier dieser hl. Messe war für mich ein 
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