pflegung» Fürsorge und Behandlung fanden. Dieser edlen Frau ist für diese
hochherzige vaterländische Tat der immerwährende Dank der Steirersöhne vom
Schützenregiment 3 sicher.
Am 15. März wurde die 1. Komp, des XXVI. Ma.-Baons aufgeteilt. Oblt.
K o l d a erhielt das Kmdo. der 2. Komp. Am 8. April erfolgte die Einreihung
der 1./XXV. Ma.-Komp. Lt. Edelhauser übernahm das Kmdo. der 7. Komp.
Am 21. April wurde die 1. (Oblt. K o l d a) und die 3. Komp. (Oblt. Krisch)
des XXVI. Ma.Baons, am 11. Mai die 2./XXVII. Ma.Komp. dem Rgt. eingereiht.
Rttm. Baron Wordener erhielt das Kmdo. der 4. Komp, und vertrat später
den abgehenden Baonskmdtn.
Mit B.-BI. Nr. 15 vom 4. April 1917 wurde die bisherige Benennung des
L.I.R. 3 in «K. k. Schützenregiment Nr. 3" umgewandelt, eine gerade im Stel¬
lungskrieg auf den Bergen von Mte. Zebio zutreffende Bezeichnung.
Zur Entlastung der eigenen Kräfte am Isonzo sollte dem Feinde ein beab¬
sichtigter Angriff vorgetäuscht werden, damit er keine Kräfte aus der Front
der „Sieben Gemeinden" abziehe. Zu diesem Zwecke wurden am 18. Mai bei
Morgengrauen und Einbruch der Dunkelheit kleine Aufklärungspatrouillen
vorgesendet, denen es gelang, an einigen Stellen die Drahthindernisse zu spren¬
gen und die sdl. Stellungen mit Handgranaten zu bewerfen. Zur Täuschung
wirkte auch die Art. mit Störungsfeuer auf rückwärtige Sammelräume und
Nachschublinien mit. Am 19. und in der Nacht zum 20. Mai wurde dieses
Manöver in gesteigerter Art fortgesetzt. Der Gegner setzte sich tatkräftigst zur
Wehr und antwortete besonders mit schweren Minen und Geschützen. Bei dieser
Gelegenheit fiel unser lieber, mit der „Goldenen" ausgezeichnete Fhr. Ferd.
Wagner.
Ende Mai und in den ersten Junitagen hatte sich bei den Italienern eine
auffallende Unruhe bemerkbar gemacht, die auf bevorstehende Unternehmungen
schließen ließ. In den italienischen Gräben herrschte eine besonders rege Arbeits¬
tätigkeit, im Becken von Astazo konnte lebhafter Automobilverkehr festgestellt
werden. Unauffällig schossen sich die italienische Artillerie und die Minenwerfer
ein. Überläufer sagten aus, daß eine ital. Offensive geplant sei und dieser
Minensprengungen vorausgehen sollten. Dem Regiments war es bekannt, daß
am linken Flügel beim II. Baon, Komp.Sektion 61, ein ital. Sprengstollen schon
seit einem Jahre bestand. Wir sahen dieser Tatsache nicht tatenlos zu, stellten
auch einen Minenstollen her, führten einen genauen Horchdienst ein und trafen
alle Vorbereitungen für eine eigene Sprengung. Doch der sdl. Vorsprung konnte
der Bodengestaltung wegen nicht eingeholt werden. Auch Aussagen der Über¬
läufer, daß eine sdl. Minensprengung bei unserem rechten Flügel (11. Komp.)
geplant sei, überraschten uns nicht, da wir diese Absicht aus den längst ver¬
nommenen und genau verfolgten Bohrgeräuschen vermuteten.
Der Regimentskmdt., Obst. o. Tenn er, war am 6. Juni 1917 von einem
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