Volltext: Gmunden und der Traunsee (V / 1929)

Die geschichtliche Entwicklung Gmundens 19 
Gmundner Funde. Die keltischen Altertümer, meist Bronzearbeiten, beweisen großartig 
entwickelten Gewerbefleiß. Die hauptsächlichsten Erzeugnisse dieser Kunst waren Waffen, 
Schmuck, wie: Ringe, Fibeln, Nadeln.. 
Nach dem Antoninischen Itinerar (Reisebuch) und der Tabula Peutingeriana (Peutingersche 
Tafel) kennen wir vom Traungau nur folgende Orte, durch welche sich römische Heeres— 
Phot. Trinks, Leipzig 
GBmunden 
straßen zogen: Lauriacum (Lorch), Blaboriaco (vielleicht Ansfelden bei Ebelsberg), Vetonianis, 
das heutige Pettenbach, Tulatio (Klaus), Ernolatia, Spital a. P., Gmunden scheint also 
nicht auf. Trotzdem weisen unumstritten Funde das Dasein der Römer in unserer nächsten 
Umgebung, Kremsmünster, Altmünster, Ischl, Hallstatt und Goisern nach. Wenn 
Leo Kegele) unsere Stadt als das „Laciacum“ der Römer bezeichnet, so hat er nicht den 
geringsten Beweis hiefür erbracht, im Gegenteil, es ist eher anzunehmen, daß mit dem 
Ausdruck „Laciacis“ das ganze Seengebiet des Salzkammergutes gemeint war. Alle 
Haupttäler, also auch unser Trauntal, und sämtliche wichtigen Übergangspunkte auf der 
sogenannten Traun-Ennsplatte, wie man unser Alpenvorland bezeichnet, wie auch die 
waldigen Höhen und Saumwege unserer wuchtigen Kalkhochflächen wurden von den Römern 
vielfach durchwandert. Die Salzfrachten, welche aus dem oberen Trauntale über den See 
oder mit Benützung sonstiger Saumpfade traunabwärts gelangten, konnten nur in Altmünster 
oder Gmunden zur Weiterbeförderung niedergelegt werden. Ein ausgedehntes Straßennetz 
verband deshalb diese beiden Orte, das unter Kaiser Claudius in Noricum anzulegen 
begonnen wurde. Seine bis an den Traunsee reichenden Zweige, wo sie alle ihr natürliches 
Ende erreichten, waren, wie wir sehen, Salzhandelsstraßen. In diese Zeit der Römer— 
1) L. Kegele, Das Salzkammergut 1898, A. Hartleben, Wien.
	        
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