Volltext: Gmunden und der Traunsee (V / 1929)

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Die Jagd im Salzkammergut. 
Von Hofrat Pachta-Rayhofen, Bezirkshauptmann in Gmunden. 
Eine besondere Freude ist es für mich, daß mir von den in den Kompetenzkreis der 
politischen Verwaltung fallenden Agenden gerade die Jagd zur Bearbeitung in diesem schönen 
Werke zugefallen ist und zwar nicht nur, weil gerade diese als eine der stärksten Attraktionen 
des Salzkammergutes gewertet zu werden verdient und als eine seiner wertvollsten Aktiv— 
posten in untrennbaren Wechselbeziehungen zum Fremdenverkehr, zur Industrie und als in 
ihm selbst verwurzelt, zum gesamten Volksleben steht, sondern ganz besonders, weil ich selbst 
von frühester Jugend ein passionierter und leidenschaftlicher Jünger der grünen Gilde, die 
schönsten und unvergeßlichsten Stunden meiner nun bald vierteljahrhundertlangen Dienstes— 
berwendung in Gmunden in den tiefgrünen Wäldern und auf den schwindelnden Felsgraten 
meiner geliebten Berge St. Huberti Diensten verdanke und daher vielleicht wirklich vor vielen 
anderen berufen bin, gerade dieses Thema zu behandeln.“ 
„Bist du ein Weidmann, welch' ein Jagdrevier!“ ruft Ed. Mautner um 1880 in seinem 
dem Salzkammergute gewidmeten Gedicht: „Der Nixen Weihegruß“ aus und setzt dann fort: 
„Die Gemse setzt in voller, wilder Flucht 
Vom Warnunggspfiff des Leittiers aufgescheucht 
Von Grat zu Grat, stellt sich in Wände ein 
Und stürzt getroffen, polternd in die Schlucht; 
Das Reh, der Edelhirsch bricht aus dem Tann, 
Zuweilen schlüpft ein Füchslein durch's Gestein 
Und über dir zieh'n ihre stolzen Kreisse 
Der Königsaar, der Wanderfalk, der Weih! 
Die Jäger klimmen rüstig auf den Stand 
Im schlichten Kleid, wie man zu Land es trägt., 
Voran der erste Weidmann dieses Reichs, 
Der kaiserliche Herr und ihm zur Seite 
Der jugendliche Erbe seiner Krone.“ 
Wenn nun auch die Zeiten, da Bär, Luchs und Wolf in den wilden Forsten hausten 
und der Steinbock (der letzte soll im Jahre 1880 anläßlich einer Jagd des Kronprinzen 
Rudolf gesehen worden sein) noch die Schroffen und Schluchten des Höllengebirges bewohnte, 
vorüber sind und damit ein schönes Stück Romantik unwiderbringlich der Vergangenheit 
anheimgefallen ist, so gibt es noch immer der flüchtigen und stolzen Bewohner unserer Berge 
und Hochtäler, sowie des Luftraumes über ihnen noch so viele, daß das Herz des Weid— 
nannes mit Recht höher schlägt und will ich gleich einleitend die in diesem Gebiete vor— 
kommenden wichtigsten Wildarten aufzählen. 
Da ist zunächst — um mit dem nützlichen Haarwild zu beginnen — der König der 
Wälder, der stolze Edelhirsch mit seiner Sippe, das Rotwild (cervus eélaphus), welches 
die Wälder des gesammten Salzkammergutes bevölkert und dessen Jagd für den weidgerechten
	        
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