Volltext: Kreuzenstein

Kreuzensteîn. 
Don Dr. Anton Becker. 
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Burg Kreuzenstein liegt 15 km in der Luftlinie nordwestlich von Wien 
* und ist über die Nordwestbahnstationen Korneuburg oder Spillern zu 
erreichen. 
Wir wollen den Weg so nehmen, daß wir über Korneuburg hinfahren und 
über Spillern zurückkehren. 
Dom Bahnhof Korneuburgs gehen wir zunächst auf den Hauptplah der 
Stadt; hier erregen bas Rathaus, der Stadtbrunnen und die Dreifaltigkeitssäule 
unsere Aufmerksamkeit. Das neue Rathaus ist 1895 an Stelle der alten, 
zu einem Feuerlöschgerätemagazin verwendeten Nikolaikirche erbaut; der alte 
Stadtturm, 1440 — 1447 als „Lugaus" der in der Ebene liegenden Stadt 
erbaut, wurde 1890 in der Form wieder hergestellt, die er bor seiner teilweisen 
Zerstörung zur Schwedenzeit (1646) hatte. Beide erinnern an die Geschichte der 
Stadt?) Sie war zuerst als ein Teil Klosterneuburgs auf einer Insel der 
Donau gelegen und enthielt den Markt und die Gerichtsstelle der Stabt. 
Durch die großen Überschwemmungen der Donau in den Jahren 1118, 1193/94 
und 1210 wurden die Inselbewohner immer weiter auf das linke Ufer getrieben, 
so daß zwischen den beiden Stadtteilen die Donau mit ihren Armen und 
Inseln lag: bas „Newnburch enhalb Tunaw" ober „Neunburg markthalben" — 
im Gegensatz zu „Neuburg klosterhalben" — wurde dadurch eine selbständige 
Stadt, daß Herzog Albrecht I. auch an Klosterneuburg Marktrecht und Gerichts¬ 
barkeit verlieh; erst 1371 wirb die Stadt „Korneuburg" genannt, nach dem 
beim Weinkeltern gebräuchlichen Maß Kar lmunbartlich Kor), da sich hier das 
landesfürstliche Amt befand, wo die Abgaben für Weingärten und Felder, das 
Kargeld lKorgelb), eingezahlt wurden- 
Die Stadt hatte eine große Bedeutung für den Donauberkehr; sie hatte 
das Recht der „Anschüttung und Niederlage", b. h. die Donauschiffe durften 
von Krems abwärts nur in Korneuburg ihre Waren ablagern: sie war die 
Niederlagsstelle für „Haller Salz" seit 1365 und für „Gmundisches Salz" seit 
1429: seit dem 14. Jahrhundert befestigt, seit 1450 „lanbesfürstliche Festung", 
deren Aufsicht der Burggraf bon Kreuzensteîn führte; sie hatte den Donau¬ 
übergang zu decken, da hier ein alter Weg die Donau querte; hier hat schon 
l) Starzer, Dr. Albert, Geschichte der tandesfürstllchen Stadt Korneuburg 1899. 
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