Volltext: Aegypten in Vergangenheit und Gegenwart

aufruft, und noch lauter und eindringlicher als 
vor neun Jahren wird er sie jetzt erhoben haben, 
wo der Kalif den Dschihad wider die Ungläubigen 
verkündet hat. Freilich nur in der Wüste bei den 
arabischen Beduinen wird man die Worte des Pre— 
digers zur Tat werden lassen. Die Millionen 
ägyptischer Bauern haben die Botschaft vom 
heiligen Kriege gehört: allein es fehlt — die Kraft. 
Auch sie fühlen trotz aller Wohltaten das Joch des 
Bedrückers; sie ballen die Faust, sie tuscheln und 
gestikulieren, sie freuen sich an den eingeschmuggel— 
ten Berichten über die Erfolge der Türken: aber 
zu einer Erhebung werden sie sich nicht aufraffen. 
Wie soll das auch möglich sein bei einem Volke, 
das, von Hause aus nicht kriegerisch veranlagt, 
durch jahrhundertelange Fremdherrschaften ein— 
geschüchtert und niedergetreten, verlernt hat, seine 
Geschicke selbst zu bestimmen. Dazu muß man be— 
rücksichtigen, daß die Eingeborenen unbewaffnet 
sind, da die englischen Behörden seit Jahr— 
zehnten die Waffeneinfuhr nach Agypten streng 
verboten haben. Auch an eine Meuterei der 
ägyptischen Regimenter ist nicht zu denken: 
ihnen wurden gleich in den ersten Kriegswochen 
die Gewehre, Seitengewehre und die Munition 
abgenommen. 
Gelegentlich soll es, Zeitungsberichten zufolge, 
in Kairo und Alexandrien, vereinzelt auch auf dem 
d Steindorff, Agypten 257
	        
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