Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

und bei Assiuͤt errichtet, die gleichfalls der Bewässe— 
rung mehrerer oberägyptischer Provinzen dienen. 
Durch diese Anlagen wird die Bewässerung der 
Felder selbst in Jahren schwacher Nilflut gewähr— 
leistet; die Anbaufläche wächst fortdauernd, indem 
der Wüste beständig neue kulturfähig gewordene 
Ländereien abgerungen werden. Vor allem kommt 
aber die Fülle des Wassers dem wichtigsten und er⸗ 
tragreichsten Zweige der ägyptischen Landwirt⸗ 
schaft zugute: der Baumwollkultur. 
ereits im Mittelalter und noch früher war in 
X) Agypten Baumwolle angebaut worden. In 
größerem Maßstabe wurde aber die Baumwollkultur 
erst von Muhammed Ali wieder eingeführt, der im 
Jahre 1820 sich von Maho (Mako) Bey aus Don⸗ 
gola den Samen einer weiter südlich angebauten 
Baumwollsorte nach Kairo schicken ließ, die beim 
Anbau in Unterägypten ausgezeichnet gedieh. Das 
Produkt der neuen Sorte war später in England 
unter der Bezeichnung „Mako“ bekannt, in Frank⸗ 
reich dagegen als „Jumel“ (nach einem bei der 
Einführung des Baumwollbaues tätigen Franzosen 
benannt). Auch andere Samensorten wurden aus 
Ostindien, Amerika und China verschrieben. 
Leicht war die neue Kultur nicht, und sie stieß 
namentlich bei den nachlässigen und bequemen 
Fellachen auf mancherlei Widerstand. Ein hübsches 
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