Volltext: Aegypten in Vergangenheit und Gegenwart

Bewässerungssystem. Man teilte das Land durch 
Erdwälle in Bassins; in sie wurde das Flutwasser 
durch Kanäle eingeführt und lagerte dort den mit— 
geführten Schlamm ab. Fiel dann der Fluß, so 
wurde der Überschuß an Wasser durch die gleichen 
Kanäle wieder abgelassen. Der Boden, den die 
Schlammschichten immer von neuem befruchteten, 
trug Getreide im UÜUbermaß. Die Ernte fand vom 
März bis Mai statt. Nach dieser Zeit bis zur neuen 
Flut konnte nur dasjenige Land neu bebaut werden, 
das in der Nähe des Flußbettes lag und durch 
Schöpfvorrichtungen künstlich bewässert werden 
konnte. 
Um nun auch in den Sommermonaten ⸗die 
brachliegenden Acker nutzbar zu machen, das über— 
schüssige Flutwasser, das zwecklos dem Meere zu— 
strömte, in der trockenen Jahreszeit dem Kultur— 
lande zuzuführen und somit die Bewässerung für 
das ganze Jahr sicherzustellen, hatte schon 1835 
Muhammed Ali den Entschluß gefaßt, nördlich von 
Kairo bei Kaljũb einen großen Schleusendamm zu 
errichten und dadurch zunächst für Unterägypten 
den Wasserstand des Nils zu regeln. Aber obwohl 
der nach einem Entwurf des französischen Tech— 
nikers Mougel. Bey ausgeführte Bau ungeheure 
Summen verschlang — weit mehr, als im Vor— 
anschlag angenommen war —, versagte er schon 
in den Tagen, als er in Betrieb genommen werden 
218
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.