Volltext: Aegypten in Vergangenheit und Gegenwart

tischen Einfluß in Agypten zu stärken. Als er aus 
Gesundheitsrücksichten im Jahre 1907 von seinem 
Posten zurücktreten mußte, wurde er durch den 
wenig tüchtigen Sir Eldon Gorst ersetzt, an dessen 
Stelle im Jahre 1912 Lord Kitchener trat. 
Bismarck hat einmal offen und ehrlich ausge— 
sprochen, daß in Agypten die Engländer das Ge— 
schäft aller Europäer so gut führen, wie keine an— 
dere Nation es könnte. Und es muß auch jetzt noch 
anerkannt werden, daß das Niltal seit der englischen 
Okkupation im Verlaufe der letzten dreiunddreißig 
Jahre in Verwaltung und auch auf wirtschaft— 
lichem Gebiete dauernd große Fortschritte gemacht 
hat, und daß sogar die schwere Finanzkrisis, die 
1907 über das Land hereinbrach, diese Entwick— 
lung nicht zu stören vermochte. 
Agypten war schon im Altertum unter der Herr⸗ 
schaft der Pharaonen ein Ackerbauland. Den 
Römern war es die große Kornkammer, die das 
Reich mit Getreide versorgte, und auch noch heute 
bildet die Landwirtschaft die Haupteinnahmequelle 
des Landes. Bekanntlich wird die Fruchtbarkeit 
des Niltales den allhährlich vom Juli bis Oktober 
eintretenden Uberschwemmungen des Stromes 
verdankt. In den ältesten Zeiten überflutete der 
Nil sein Tal, und die vom Wasser abgesetzte 
Schlammfläche bot mühelos fruchtbaren Acker— 
boden. Aber bald entwickelte sich ein besonderes 
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