Volltext: Aegypten in Vergangenheit und Gegenwart

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man im allgemeinen glaubt. Auch im Orient 
kosten Frauen Geld, und zwar nicht nur in der 
Ehe, sondern schon durch das vorher zu zahlende 
Brautgeld. Auch die Unterbringung mehrerer 
Frauen macht Schwierigkeiten. Gewöhnlich wohnt 
jede Frau mit ihren Kindern in einem besonderen 
Hause, oder wenn das nicht möglich ist, wird sie 
wenigstens in einer besonderen Abteilung dessel⸗ 
ben Hauses einquartiert. Ein gut gezogener Ehe— 
mann speist und übernachtet dann zu allgemeiner 
Zufriedenheit regelmäßig abwechselnd heute bei 
dieser, morgen bei jener Gattin. Diese betrachten 
sich als Verwandte und machen sich von Zeit zu 
Zeit Besuche. Daneben gibt es natürlich auch 
eifersüchtige Weiber, die durch gegenseitigen Zank 
und Streit dem Hausherrn das Leben so verbit— 
tern, daß er die Menge der nur einfach Verheirateten 
beneiden mag. Nicht selten hat die Vielweiberei 
ihren Hauptgrund darin, daß die erste Gattin dem 
Manne keine Leibeserben, besonders nicht den 
erwünschten Stammhalter schenkte, oder daß das 
eheliche Verhältnis durch Krankheit, Alter oder 
Unverträglichkeit unmöglich geworden war. Es 
gilt dann schon als ein besonderes Verdienst des 
Mannes, wenn er die erste Frau im Hause behält 
und nicht, was durch das Gesetz gar keine Schwie— 
rigkeiten hat, die Scheidung gegen sie vornimmt. 
7 Steindorff, Agypten 
—193
	        
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