Volltext: Innviertler Heimatkalender 1925 (1925)

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spät in den März Hinein tragen. Einen unmittelbar bevorstehenden 
Winter soll man am Laichen der Forellen erkennen können. Wenn 
die Forelle ihren Laich in die tiefsten Stellen des Wassers legt, so 
ist ein kalter Winter zu erwarten. Stehlt ein miilder Winter bevor, 
so legt die Forelle die Eier ganz nahte an das Ufer obtet an seichte 
Stellen. Bekanntlich sind auch 'die Mücken gute Wetterpropheten. 
Wenn sie bis säst in die Nacht hinein in dichten Scharen schwirren 
und summen, dann bringt der nächste Tag schönes Wetter. Wenn sie 
während des Sonnenscheins viel stechen, dann ist Regen zu erwar - 
ien. Die Spinne sagt das Wetter für lange Zeit voraus. ''Wenn sie 
lange Fäden zieht, dann ist eine Reihe schöner und sonniger Tage zu 
erwarten. Wenn sie ihr Versteck nicht verläßt oder regungslos da¬ 
liegt, so stehen trübe Tage bevor. — Der Schmetterling stellt schon 
einige Stunden vor dem 'heraufziehenden Regen sein Flattern ein 
und verkriecht sich an die Unterseite ber Blätter. 
Wann ist «ine Zeitung dmckfchlersrei? Wenn 1. ber Verfasser 
cder Einsender das Richtige geschrieben, 2. bas Richtige auch deut¬ 
lich geschrieben, 8. der Setzer in alle Fächer des Setzkastens lauter 
richtige Buchstaben geworfen hatte, 4. die richtigen Buchstaben greift, 
5. sie richtig einsetzt (Punkt 3—5 gelten für Handsatz), 6. der Kor¬ 
rektor die Korrektur richtig lieft, 7. der Setzer die erste Korrektur- 
richtig verbessert, 8. die Ueberprüfung richtig gelesen wirb, 9. wenn 
'in der Ueberprüfung etwa noch vorgefundene Fchler richtig ver-. 
bessert werden, -10. wenn den Betreffenden Zeit hiezu gelassen 
wird, 11. wenn noch ein Dutzend andere Umstände sich ebenso glück¬ 
lich abwickeln. Und da nun zum Beispiel eine achtseitige Zeitung 
zirka 200.000 Buchstaben enthält, so müssen sich jene günstigen Um¬ 
stände 200.000mal wiederholen, wenn (die 'Zeitung fehlerfrei sein 
soll- Man wird zugeben, daß dies bei der Hast der Arbeit nicht ganz 
leicht ist. Es würde gewiß weniger kritisiert werden, wenn alle 
Zeitungsleser einen Begriff von der Arbeit hätten, die zur Fertig¬ 
stellung eines Blattes erforderlich üst. 
Die TascheulHlr als Kompaß. In der Zeit der beginnenden Ur¬ 
laubswanderungen und Bergtouren dürfte allgemein interessieren, 
was nur wenigen bekannt sein dürste, daß man nämlich in seiner 
Taschenuhr einen verläßlichen Kompaß besitzt. Man halte die Uhr so, 
daß die Spitze des kleinen Zeigers in der Richtung der Sonne weist. 
Man braucöt dann nur die Mitte zwischen dem äußersten Punkt der 
Spitze und der Ziffer 12 des Zifferblattes zu uchmen, um die Rich¬ 
tung Süden zu finden und nach ihr die anderen Himmelsgegenden 
zn bestimmen. Macht man beispielsweise um 4 Uhr den Versuch, 
so bildet die Mitte zwischen dem Zeiger und der 12 die Ziffer 2. 
Ju der Richtung dieseer Ziffer liegt dann Süden. 
Was mancher nicht weih. Ein ausgewachsener Seelöwe kann 
an einem Tage vierzig Lachse vertilgen. — Aus einem aMgyptt- 
fchett Papyrus hat man entziffert, daß schon vor Jahrtausenden 
Heilverfahren für Knochenbrüche bekannt waren. — Ein Natur¬ 
forscher hat au der Küste von Britisch-Honduräs Schildkröten ge¬ 
sunden, die mit Leichtigkeit einen Meter hoch springen. — Rotes 
Licht ist auf weitere Entfernung sichtbar als grünes. — In der
	        
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