Volltext: Innviertler Heimatkalender 1925 (1925)

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klllerlei. 
Der Schutzpatron der Gastwirte. 
Der Schutzpatron des Gastgewerbes, bezw. der Gastwirte, ist 
St. Julianus, der seine Eltern im Jähzorn umgebracht, dafür je¬ 
doch sein Leben lang Buße tat, -ein Haus errichtete, wo er alle 
Wandersleute umsonst bewirtete und von welchem der Chronist 
sagt: „Ein Engel hat in Gestalt eines Bettlers ihm die Vergebung 
seiner Sünden verkündet; also ist Hernach! dieser Wirt voller Ver¬ 
dienste zum Himmel gefahren den 12. Februari." 
Noch bis ins 18. Jahrhundert waren in deutschen Gaststuben 
die „Zehn Gebote des Wirtes," entnommen den Klostertavernen, 
sichtbar angebracht, welche beispielsweise lauteten: 
l1. Du sollst bei mir und sonst nirgends, einkehren. 
2. Du sollst über mein Lokal nicht schimpfen uud in schlechten Ruf 
bringen. 
3. Du sollst täglich oder doch wenigstens an Sonn- und Feiertagen 
bei mir einkehren. 
4. Du sollst mein Lokal in Ehren halten, damit du bedient werdest. 
5. Du sollst kein Trinkglas, noch sonst etwas zerbrechen. 
6. Du sollst meinem weiblichen Personal nicht zu nahe treten. 
7.'Du sollst nicht mitnehmen, was Dir nicht gehört. 
8. Du sollst kein falsches Geld mitbringen. 
9. Du sollst nicht begehren, was ich nicht habe. 
10. Du sellst nicht zu wenig zahlen oder gar abfahren. 
(Aus der Stiftstaverue in Ossiach.) 
Was das Gesicht erzählt. Der Menschenkenner Kloiser in 
der Schweiz fühlrt aus, daß für alle Menschen, die sich in öffent-» 
licher Stellung befinden, namentlich aber für den Geschäftsmann, 
den Charakter der Kundinnen und der Leute, mi(t denen sie in Ver¬ 
bindung treten wollen, schon im ersten Augenblick annähernd ßb> 
schätze r können. Dazu genügt ein forschender Blick in das fremde' 
Gesicht, vor allem aus die Nase. Die große Nase weist aus eiinm 
starken Charakter und energischen Führerwillen hm>; die kleine Nase 
spricht von Charakterschwäche. Der mit einer langen Nase Be¬ 
haftete ist energisch, fleißig und nüchtern. Die römische Nafe zeugt 
von einer bestimmten WiKensrichimtg und ejttter gewissen Lust 
zum Angreifen, während die .Habichtnase Grausamkeit und Gjier 
verkündet. Menschen mit großen Nasenlöchern sind mutig, keck 
und energisch, solche mit kleinen Nasenlöchern furchtsam, schüchtern 
und wenig aushaltend. Aus der hohlen Stirn erkennt man einen 
feinfühligen und idealistischen Charakter. Die nichtige Stirn ge¬ 
hört dem dummen und stumpfen Geist. Die viereckige Stirn verrät 
einen klugen, umsichtigen, entschlossenen Geist, die stark vorgebaute 
Stirn Langsamkeit und schwerfälliges Denkvermögen, die leicht zurück- 1 
fliehende aber Einbildungskraft und meistens feines Empfinden. Wer 
mit großen Augen in die Welt schaut, ist ehrlich, kühn und edel. 
Der starke Blick erzählt von Kälte und mangelnder GeisteskraH 
Die eingesunkenen Augen find ein Zeichen für Schwäche und Selbst¬ 
sucht. Augen, die sich weit öffnen, zeigen Freimütigkeit und Edel-
	        
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